Spitzwegerich

[267] Spitzwegerich, Plantago lanceolata, L. [Zorn, pl. med. tab. 88] mit lanzetförmigen Blättern, ziemlich eiförmiger, blätterloser Blumenähre, und eckigem, blätterlosem Schafte, ein Kraut mit perennirender Wurzel auf unfruchtbaren Weiden und an Wegen, wo es im Mai blüht.

Die drei bis fünfribbigen Blätter und die schwarze Wurzel (Fol. Rad. Plantaginis minoris, angustifoliae, Trinerviae) haben einen etwas zusammenziehenden, süßlichten Geschmack, und besitzen viel adstringirendes Wesen. Beiden hat man gleiche arzneiliche Eigenschaften als dem Breitwegerich (w.s.) zugeschrieben, ihnen aber vor lezterm den Vorzug gegeben. In der Hausmittelpraxis hat man den Aufguß von etwa zwei Wurzeln hülfreich in einigen Arten von Wechselfiebern gefunden, dreimahl eine Stunde vor dem Anfalle gegeben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 267.
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