Stechpalmenhülst

[274] Stechpalmenhülst, Ilex Aquifolium, L. [Zorn, pl. med. tab. 372] mit eiförmigen, zugespitzten, dornigen, gestielten Blättern, und fast doldenförmigen Blumen in den Astwinkeln; ein oft zum dünnen Baume aufsteigender immergrüner Strauch, welcher auf wüsten, sandigen Hügeln im gemäsigten Europa wohnt, und im Juny schmutzigweiße Blumen trägt.

Die nicht angenehm, und etwas zusammenziehend schmeckenden Blätter (Fol. Aquifolii) sind gegen Wechselfieber, in Magenschwäche, und vorzüglich in der Gicht, auch, wie man sagt, in Koliken hülfreich befunden worden. Die gewöhnlich rothen Beeren führen ab, und sollen ebenfalls in Koliken Dienste thun. Aus der Rinde bereitet man (durch Stampfen und Mazeriren mit Wasser) in England eine Art Vogelleim, den man zur Zeitigung der Geschwülste aufgelegt hat.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 274.
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