Sterndistelflockblume

[279] Sterndistelflockblume, Centaurea Calcitrapa, L. [Zorn, pl. med. tab. 335] mit fest aufsitzenden, gewöhnlich doppelten und stachlichten Blumendecken, in gezähnelte, gleichbreite Querstücke zertheilten Blättern, und haarigem Stengel, ein auf drei Fuß hohes Sommergewächs im temperirtern Deutschland und in wärmern Ländern an Dämmen und auf Rainen, so wie an Wegen, welches im July und August purpurroth blüht.

Der Saft des bittern Krautes (Hb. Calcitrapae, Calcatrepolae, Cardui stellati) hat sich sowohl frisch zu einigen Unzen, als auch eingedickt, zu Anfange des Frostes genommen, gegen einige Wechselfieber bewährt erzeigt; die Hornhautflecke hat man damit zu vertreiben gesucht. Auch das Pulver des Krautes und der Blumen[279] hat man gegen Wechselfieber gegeben.

Die weißlichte, weiche, saftige, einen Finger starke Wurzel (Rad. Calcitrapae, Calcatrepolae, Cardui stellat) hat einen Artischockengeschmack, und ist für sehr harntreibend gehalten worden, weswegen man sie auch in der Nierensteinkolik gerühmt hat; doch sind die Erfahrungen hierüber noch schwankend.

Auch die Samen will man als sehr harntreibend (zu einem Quentchen gegeben) befunden haben; eine starke Gabe soll sogar Blutharnen erregen. Dieß verdient Prüfung.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 279-280.
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