Stertmorchel

[280] Stertmorchel, Phallus impudicus, L. [Schäffer, Schwämm. tab. 196. f. 198] mit kegelförmigem, am Rande gekerbtem, an der Spitze durchbohrtem Huthe, und einem, untenherum mit einer Hülle versehnen Stiele, ein im August und September, nach Regengüssen, in Wäldern anzutreffender, der männlichen Ruthe sehr ähnlicher Schwamm (Phallus), vom Geruche des faulenden Kohles, welcher in der Hausmittelpraxis, aufgehangen, getrocknet, und gepülvert von Jägern und Hirten zur Erregung des Geschlechtstriebes bei Menschen und Thieren gemisbraucht wird, da gar leicht unzeitige Geburt und Unfruchtbarkeit dadurch bewirkt wird. Auch in Gichtschmerzen hat man diesen, nähere Achtung verdienenden Schwamm empirisch gebraucht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 280.
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