Strauß

[291] Strauß, Struthio Camelus, L. [Buffon, hist. nat. d. Ois. I. tab. 29] mit zweizehigen Füßen, ein in Afrika, und den benachbarten asiatischen Inseln einheimischer bis acht Fuß hoher und eben so langer Vogel, welcher blos zum schnellsten Laufe, nicht zum Fluge geschickt, größtentheils von Vegetabilien lebt, auf funfzig kindskopfgroße, glatte, weiße Eier in den heißen Sand legt, und sie vermuthlich nur des Nachts bebrütet. Seine Federn dienen zur Zierde der Menschen.

Die starken Schalen der schmackhaften Eier (Testae ovorum struthionis) die zur Verfertigung verschiedner Geschirre tauglich sind, wurden von den Alten gepülvert zu einem halben Quentchen als ein harntreibendes Mittel, und als im Nierengriese dienlich verordnet; sie bestehen größtentheils aus Kalkerde, wie die Schalen der Hünereier und sind höchst überflüssig.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 291.
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