Thymiansaturei

[320] Thymiansaturei Satureja capitata, L. [Barr. pl. rar. tab. 897] mit ährenförmigen Blüthen und kahnförmigen, getüpfelten und befranzten Blättern; ein etwa Schuh hohes, fast strauchartiges mehrjähriges Gewächs in dem südlichsten Europa auf den nach Mittag zu liegenden Seeküsten, und an sonnichten Bergabhängen, welches in unsern Gärten kleine blaßpurpurröthliche Blumen trägt.

Das mit dünnen, weißlichten, kleinen, schmalen, gleichsam ausgehöhlten Blättchen besetzte Kraut (Hb. Summit. Thymi cretici, s. veri, s. capitati; Tragorigani cret.) hat einen starken, Kop feinnehmenden Geruch, und hitzigen, angenehmen Geschmack. Man hat es in ältern Zeiten als ein Monatzeit treibendes und Magenstärkendes Mittel innerlich, und[320] äusserlich in trocknen Umschlägen zur Zertheilung und Linderung des Hüftwehs gebraucht; ganz empirisch, wiewohl seine den Thümmelthymian an Kraft und Annehmlichkeit übertreffenden Eigenschaften etwas spezifischeres zu versprechen scheinen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 320-321.
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