Tripel

[333] Tripel (Tripela, Terra tripolitana) eine bekannte, sehr mürbe und leichte Stein- oder Erdart, in Flötzgebirgen einheimisch, von weißlicher Farbe, die ins Gelblichte oder Graulichte fällt, mager und weich anzufühlen, aber, ohne Sand zu enthalten, zwischen den Zähnen rauh und scharf, im Wasser nicht erweichbar, nur im heftigsten Feuer schmelzbar, mit Säuren nicht aufbrausend, und wie man gefunden hat, aus 90 Theilen Kieselerde, 7 Theilen Thon und etwa 3 Theilen Eisen zusammengesetzt. An Metalle gerieben nimmt er Farbe und Glanz von ihnen an.

Man bedient sich desselben in Künsten zum Poliren und zu feinen Formen für kleine Glas- und Metallarbeiten. Zuweilen hat man sich desselben zum Einsirenen auf wunde Hautstellen, wiewohl unschicklich, bedient. Er kömmt aus Frankreich, Böhmen, u.s.w. ehedem aus Tripolis über Italien.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 333.
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