Waldläusekraut

[378] Waldläusekraut, Pedicularis sylvatica, L. [Zorn, pl. med. tab. 566] mit ästigem Stengel, länglichten, eckigen, glatten Blumendecken und Blumenkronen mit herzförmiger Lippe, ein etwa drei bis vier Zoll hohes Sommergewächs in wässerigen Wiesen und sumpfigen Wäldern, welches im Aprill und Mai blastrothe und inwendig fleckige, selten weiße Blumen trägt.

Man hat die dem Filipendelwedel ähnlichen, nur weit kleinern einfach gefiederten, gekerbten, grünlichbraunen Blätter (Hb. Pedicularis minoris, s. pratensis purpureae, Fistulariae) so verdächtig sie auch scheinen, äusserlich im ausgepreßten Safte zur Reinigung und Heilung alter Fisteln und Hohlgeschwüre, innerlich aber zur Stillung der Blutflüsse mancherlei Art, auch wohl als ein harntreibendes Mittel und ebenfalls zur Heilung äusserer Hohlgeschwüre gebraucht. Neuere Bestätigungen finden sich nicht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 378.
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