Warzenmilchen

[384] Warzenmilchen, Lapsana Zacintha, L. mit verdickten niedergedrückten, stumpfen, stiellosen Fruchtkelchen; ein etwa anderthalb Fuß hohes Sommergewächs in Italien, auf Zante und der Levante einheimisch, welches in unsern Gärten im Juny und July Blumen trägt, welche an ihrem Obertheile gelb, unterwärts feuerroth sind.

Man hat die dem Sallatsamen ähnlichen, nur dicklichen, schwärzlichten Samen (Sem. Zacinthae, Cichorii verrucarii, Verrucariae) mit Warzen belästigten Personen in ältern Zeiten drei Tage nach einander zu einem Quentchen auf die Gabe verordnet, als ein Spezifikum gegen dieses Hautübel. Zu gleicher Absicht hat man die leierförmigen, denen des Mönchkopflöwenzahns ähnlichen Blätter als Sallat genießen; auch die Warzen äusserlich damit reiben lassen. Die von leztern gerühmte Harn treibende und Blut reinigende (?) Wirkung hat eben keine besondern Erfahrungen für sich.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 384.
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