Wasserwegerichfroschlöffel

[397] Wasserwegerichfroschlöffel, Alisma Plantago aquatica, L. [Zorn, pl. med. tab. 213] mit eiförmig zugespitzten Blättern und stumpf dreikantigen Früchten; ein zuweilen etliche Schuh hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel in stehenden Wassern, wo es vom July bis September röthlichweiß blüht.

Die blaßgrünen, steifen Blätter (Fol. plantaginis aquaticae) haben einen unbedeutenden Geschmack. Gleichwohl behaupten einige ältere Aerzte, daß sie frisch auf die Haut gelegt, roth machen und Blasen erheben, daß sie durch äussern Gebrauch Wassergeschwülste zertheilen, Fieber heilen, Milch in den Brüsten zertheilen, unreine Geschwüre heilen, Kopfschmerzen vertreiben, beim innern Gebrauche Blutspeien und Blutharnen heben und im Scharbock, der Gelbsucht, und Wassersucht heilsam wären. Auch die in Wein gekochte, zwiebelartige, weiße Wurzel hat man zur Linderung im Nieren- und Blasenstein empfohlen, und das Pulver in Hämorrhoiden (?). Obgleich so viel wahr ist, daß sie das Vieh nicht frißt (wie man auch Kühe davon hat sterben sehen),[397] so kann man doch dieser Pflanze jene Menge von Arzneikräften, ohne triftigere Beweise, so unbedingt nicht zugestehen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 397-398.
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