Wildmalve

[446] Wildmalve, Malva sylvestris, L. [Zorn, pl. med. tab. 480] mit rauhem, aufrechten, krautartigem, Stengel, fünf- bis siebenlappigen, gezahnten Blättern, und fast nur einblätteriger, äusserer Blumendecke; ein an Wegen, Zäunen und Schutthaufen wohnendes, oft über zwei Schuh hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, welches bis in den August röthlich, bläulicht oder weiß blüht.

Das schleimige Kraut (Hb. Malvae vulgaris) enthält etwas adstringirendes Wesen, und ist[446] vorzüglich in Frankreich und England als ein erweichendes Mittel statt der Käsemalve (w.s.) und zu gleichen Behufen angewendet worden. Beide Kräuter scheinen in ihrer Natur fast völlig mit einander überein zu kommen.

Auch die schleimigen Blumen hat man als ein äusseres erweichendes Mittel gebraucht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 446-447.
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