Zäpfleinbrusch

[465] Zäpfleinbrusch, Ruscus Hypoglossum, L. [Zorn, pl. med. tab. 481] mit Blättern, auf deren untern Fläche die (sehr kleinen) Blumen sitzen mit einem kleinen Blättchen bedeckt; ein in dunkeln Bergwaldungen der südlichen Länder, auch in Ungarn, Kärnthen, Oesterreich wohnender, etwa zwei Fuß hoher Strauch.

Die Blätter (hb. Uvulariae, Hippoglossi, Bislinguae, Bonifaciae, Lauri alexandrinae angustifoliae) sind schmäler als die des Lorberbrusch, länglicht, zugespitzt, dick, ribbig, aber leicht biegsam. Sie besitzen eben sowohl viel adstringirendes Wesen und sind in ältern Zeiten gleichfalls im Dekokt zu Gurgelwassern bei geschwollenen Zäpfchen angewendet worden, ungeachtet man leichter zu habende Mittel zu dieser[465] Absicht in Menge findet. Sie sollen einen bittern und scharfen Geschmack haben. Auch die weiße, lange, nicht unangenehm riechende Wurzel hat man zu gleichen Behufen als die Wurzel des Lorberbrusch (w.s.) zuweilen angewendet, doch seltner als leztere.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 465-466.
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