Zymbellöwenmaul

[497] Zymbellöwenmaul, Antirrhinum cymbalaria, L. [Curt. flor, lond. tab. 55] mit gesporntem, geschlossenen Blumenkronen, wechselweise stehenden herzförmigen, fünflappigen Blättern und niederliegendem Stengel; ein allmählich aus den südlichern Ländern in die nördlichern gewandertes, nun auch hie und da in Deutschland an Felsen und auf alten Mauern, vorzüglich an feuchten Stellen wohnendes, im Aprill und Mai purpurröthlich blühendes Sommergewächs, dessen Kraut mit seinen grünbraunen, saftigen, den Epheublättern an Gestalt ähnlichen, langstieligen und grusicht salzicht, hintennach bitterlich schmeckenden Blättern (Hb. Cymbalariae) in ältern Zeiten für dienlich in Hautausschlägen ist gehalten worden. Die gerühmte eröfnende Kraft ist vielleicht eben so unwahrscheinlich, als daß dieß Kraut zur Bereitung einer Art von aqua tophana angewendet werde. Der eingedickte Saft ist von nicht unangenehmem Geruche.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 497.
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