Zypreßsantoline

[498] Zypreßsantoline, Santolina Chamaecyparissus, L. [Zorn, pl. med. tab. 245] mit einblüthigen Blumenstielen und auf vier Seiten gezahnten Blättern; eine im südlichen Europa wohnende, höchstens zwei Fuß hohe strauchartige Pflanze, welche im July und August in unsern Gärten gelb blüht.

Das gleichsam weißbestäubte Kraut (Hb. Santolinae, Abrotani foeminae) hat einen duftenden, angenehmen Geruch und einen bitter aromatischen, der Waldengelwurzel nicht unähnlichen Geschmack. Man hat wenig Erfahrungen über diese gewiß kräftige Pflanze; sie soll, wie ihr Samen im Milchdekokte als Hausmittel mit Glück gegen Spuhlwürmer, und im Pulver gegen weißen Fluß gebraucht worden seyn. Ihre Kraft in Leberverstopfungen, Gelbsucht, und Krankheiten der Harnwege beruht auf einer noch unbestätigteren Sage.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 498.
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