Einundvierzigstes Kapitel

Mittag, Abendgesellschaft, Frühstück.

[138] Mittag, Abendgesellschaft, Frühstück erfordern verschiedenartige Vorkehrungen, verschiedenartige Menüs. Bei einem Diner in engerem Kreise genügen fünf bis sechs Gänge. Suppe, Fisch, Gemüse mit Beilage, Braten, Dessert.

Bei solchen kleineren Diners pflegt es im allgemeinen weniger zeremoniell zuzugehen wie bei einem Diner größeren Maßstabes.

Zu letzterem müssen die Einladungen wenigstens acht Tage vorher versendet werden.

Ein großes Diner erfordert ein reichhaltigeres, ausgesuchtes Menü.

Bei einem sehr festlichen großen Diner wird zumeist Sekt vom Beginn der Tafel ab serviert.

Ein reicher Blumenschmuck der Tafel ist guter Ton bei größeren Diners.

Ein Frühstück zeremoniellerer Art wird warm serviert. Drei bis vier Gänge, Krebs oder Mokturtelsuppe, auch Bouillon in Tassen, Hors[138] d'oeuvre von Kaviar oder Austern, Braten, Dessert sind erforderlich. Bei einem Frühstück wird in den seltensten Fällen Sekt serviert.

Man serviert bei einem Frühstück auch kaltes Büfett.

Das Menü einer Abendgesellschaft erfordert im allgemeinen nur drei Gänge: Bouillon in Tassen, Fisch, Braten, Dessert, Eis.

Bei einem größeren Souper serviert man allenfalls noch ein Entrement, Gemüse mit Beilage. Ein zu reichhaltiges Menü bei Soupers ist gegen den guten Ton.[139]

Quelle:
Kallmann, Emma: Der gute Ton. Berlin 1926, S. 138-140.
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