I.

Beglaubigungsschreiben des frankfurter Rats an den lübecker. 3. Juni 1469.

(Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte. III, 600. 601.)

[759] Dem fursichtigen, ersamen und weisen burgermeistern, scheffenn und rat der stat Lubecke entbieten wir burgermeister, scheffenn und rat der Stat Frankfurt unsern freundlichen dinst. Ersamen guten frunde. Es sin vor uns komen die erbare Grede Fusten, etzwan Johannes Fusten, seligen burgers zu Mentze, eliche husfrawn was, und mit er Petrus von Gernsheim, der vorgenannten Greden und Johannes Fusten seligen dochterman, uns berichtende, wie Conrat Horleman, uwer mitburger zu Lubecke, dem vorgenannten Johannes Fusten seligen und sinen erben schuldich sy von etlicher gedruckter bucher wegen und anders. Darumb dan die itzgenante Grede und Peter vor sich und alle Johannes Fusten nachgelassen erben gantzen vollen gewalt und macht gegeben han hie vor uns und geben in crafft dieses brieffs Conraten Henckis von Gudensperg, der vorgenannten Greden elichen huswirte, zeiger dieses brieffs, soliche schulde und offerstorben gut an den obgedachten Courat Horlemanen oder sine erben inzufordern und inzubringen rechtlich oder gutlich. Und was der genannte Conrat Henckis in diesen sachen also rechtlich oder gutlich handelt, dut oder lesset, des habe er gantzen vollen gewalt zu gewynne und zu verluste und zu allem rechten. Bitten wir fruntlichen unwere ersamkait, dem vorgenannten Conrat Henckis an furderunge solicher vorgeschrieben schulde furderlich und beholffen zu sin, das im die von uwerm egeschrieben burger gehantreicht und bezahlt mogen werden und, was recht is, wyderfare. Verdienen wir umb uwere ersamkeit allezyt gerne. Steden und vesten glauben und eyn gantze zuversicht zu haben, was dem vorgenannten Conrat Henckis von solcher forderungen und schulden uberantwort wirt,[759] das ir noch der uwer keyner furter namaninge darumb lyden zullen in allen zukomenden zyten, der wullen die vorgenannte Grede und Petrus vor sie und ire erben uwer ersamkeit gut vorwesen, als sie vor uns zugesagt und versprochen han. Zu urkunde han wir unser stat ingesegel umb irer bede willen an diesen brieff tun hencken. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo sexagesimo nono, sabato post festum Corporis Christi.


Quelle:
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels bis in das siebzehnte Jahrhundert. Band 1, Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, 1886., S. 759-760.
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