Spucken.

[92] Das Ausspucken ist in vielen Fällen eine abscheuliche Angewohnheit, wodurch man sich seinem Nebenmenschen unerträglich macht und daher nicht zögern sollte, diesen häßlichen Fehler abzulegen, Manchmal ist es allerdings auch eine Reizbarkeit der Schleimhäute und läßt sich nicht abstellen. Da muß man dann Sorge tragen, zu rechter Zeit den Sandkasten zu erreichen oder wo ein solcher nicht vorhanden, opfert man sein Taschentuch, macht diese Manipulation aber so unbemerkt wie möglich, und steckt, ohne nähere Besichtigung das Tuch gleich wieder fort.[92]

Wo man sich auch befindet, den Boden dazu zu benutzen, ist abscheulich, sei dieses nun Hausflur, Treppe, im Restaurant oder selbst in der ordinairsten Kutscherkneipe.

Lautes Räuspern haben wir nach Kräften zu vermeiden.

Für den, der an Verschleimung leidet, empfiehlt es sich, den Hals mit lauwarmem Wasser zu gurgeln, und solches womöglich noch im Bette zu thun.

Quelle:
Kistner, A.: Schicklichkeitsregeln für das bürgerliche Leben. Guben 1886, S. 92-93.
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