Hülfspositionen.

[178] Wie für die Darstellung der verschiedenen Töne in der Musik die 5 Linien des Notensystems nicht ausreichen und Hülfslinien erforderlich sind, so genügen auch die vorgenannten Positionen noch nicht zur Bildung der verschiedenen Tanzschritte, es müssen vielmehr noch Hülfspositionen hinzugenommen werden. Diese entstehen durch Verminderung oder Erweiterung der Entfernung der Füße voneinander und durch Veränderung in der Haltung und Stellung der Füße, und man unterscheidet danach: Zwischen-, Schwebe-, Luft-, Spitzen- und Fersenpositionen.

1. Zwischenpositionen. Bei der 2. wie 4. guten Position ist die Länge eines Fußes als die richtige Entfernung der Füße voneinander bezeichnet worden. Wird bei den genannten Positionen die Entfernung verkürzt oder erweitert, so entsteht die verminderte oder erweiterte Zwischenposition, welche man nach dem Grade der Verminderung oder Erweiterung der Entfernung als verminderte oder sehr verminderte, erweiterte oder sehr erweiterte Zwischenposition bezeichnet.

2. Schwebepositionen. Sobald ein Fuß bei Ausführung der Positionen den Boden verläßt, befindet er sich in der Schwebeposition. Je nach der Größe der Entfernung des Fußes vom Boden unterscheidet man niedrige oder hohe Schwebeposition. Diese Positionen können mit gestrecktem oder gebeugtem Knie ausgeführt werden, gestreckte oder gebeugte Schwebeposition. Die meisten Schritte beginnen aus einer Schwebeposition.

3. Luftpositionen. Sind beide Füße gleichzeitig vom Boden abgehoben, so ist die Luftposition gebildet.

[178] 4. Spitzen- und Fersenpositionen. Sobald nur die Fußspitze oder die Ferse den Boden berührt, befindet sich der Fuß in der Spitzen- oder Fersenposition.

Quelle:
Samsreither, J. V. & Sohn: Der Wohlanstand. Altona-Hamburg 2[1900], S. 178-179.
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