Franz Marc 01./02.1910

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BRIEF AUS MÜNCHEN


[zwischen Januar und Februar 1910]

Schellingstr. 33/R.


Lieber Herr Macke,


beifolgend den göttlichen Rabelais, für die Abendtafelrunde. Wo die deutsche Grammatik Sie verlässt, wird Ihre rege Phantasie helfend einspringen.

Frl. Franck und ich danken Ihnen allen noch einmal aufrichtig für Ihre herzliche Gastlichkeit. Ich halte es für einen wirklichen Glücksfall, endlich einmal Kollegen von so innerlicher, künstlerischer Gesinnung getroffen zu haben, – rarissime! Wie werde ich mich freuen, wenn es uns einmal gelingen sollte, Bild an Bild nebeneinanderzustellen. Eine Parole ist von unschätzbarem Wert, und sie soll für mich nicht weniger gelten als für Sie.

Seien Sie mit Ihrer verehrten Frau und Herrn Helmuth freundschaftlich gegrüsst von Frl. Franck, die es mir besonders aufträgt, und Ihrem ergebenen


Fz. Marc

Quelle:
Franz Marc, August Macke: Briefwechsel. Köln: DuMont, 1964., S. 12.
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