12 [23] Brief an Paul Marc

11.6.1906


... Das Leben hat gegenwärtig für mich keinen anderen Sinn als den, es durch meine Malerei zu übertönen (eigentlich müßte ich sagen, ›zu übermalen‹) und alle leidenschaftlichen Lebensinstinkte zu ersticken. Ich bin nervös und schwermütig; je weniger einsiedlerisch mein Leben scheint, desto einsamer ist es. Ich glaube, ich habe noch ein unruhevolles Dasein vor mir, – ich wünschte oft, ich wäre schon älter ...

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Franz Marc: Briefe, Schriften, Aufzeichnungen. Leipzig: Gustav Kiepenheuer, 1989, S. 23.
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