μύρον

[221] μύρον, τό, eigtl. ein von selbst ausfließender, wohlriechender Pslauzensast, bes. der Myrrhensaft, nach Ath. von μύῤῥα (Fremdwort, die Alten leiten es von μύρω ab). – Ueberh. jede wohlriechende Salbe; wohlriechendes Oel; μύροις ἀλείφεσϑαι, zuerst bei Archil. 11; vgl. Ath. XV, 688 c; τεῦχος οὐ μύρου πνέον, Soph. frg. 147; ἐνόπτρων καὶ μύρων ἐπιστάτας, Eur. Or. 1112; μύρον ἕψειν, Ar. Lys. 946, μύρου ὄζειν, nach Salbe duften, Eccl. 524, der auch den Ort, wo wohlriechende Salben verkauft wurden, so nennt, τἀν τῷ μύρῳ, auf dem Salbenmarkt, Equ. 1372. Oft bei anderen Cunic.; Ath. II, 48 c, λούομάι μύροις ψακαστοῖς, III, 101 c, aus Archestrat., στακτοῖσι μύροις ἀγαϑοῖς χαίτην ϑεραπεύειν, u. XII, 548 c aus Anaxil., ξανϑοῖς τε μύροις χρῶτα λιπαίνων, u. A.; μύρον κατὰ τῆς κεφαλῆς καταχέαντες, Plat. Rep. III, 398 e, μύρα καὶ ϑυμιάματα, 373 a; Folgde; auch mit Wein gemischt, Ael. V. H. 12, 31; Ath. führt übrigens eine große Menge verschiedener μύρα an; sp. D. brauchten es allgemein für alles Liebreizende, vgl. Iac. A. P. p. 597; dah. auch Liebkosungswort Verliebter, vgl. Ep. ad. 67 (V, 91). – Sprichwörtlich μύρον ἐπὶ φακῇ, Myrrhenöl zu Linsen, d. i. Kostbares auf eine schlechte Sache verwenden, Gië. Att. 1, 19; vgl. Phereer. bei Ath. IV, 160 b u. Mein. com. II, 780.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 221.
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