πάθος

[437] πάθος, τό, das Leiden; – a) körperlich, Schmerz, Krankheit, auch Unglück, das Einen trifft; οἷα χρὴ πάϑη τλῆναι, Aesch. Prom. 705; τοιάδ' ἐπ' αὐτοῖς ἦλϑε συμφορὰ πάϑους, Pers. 428; ἐπάϑομεν πάϑος δυςαχές, Eum. 140; ποῦ 'σϑ' ὁ χῶρος, οὗ τόδ' ἦν πάϑος; wo das Unglück (die Ermordung des Laios) stattfand, Soph. O. R. 732; ϑανάτῳ γὰρ ἴσον πάϑος ἐκπεύσει, Ai. 214, öfter; στένειν πάϑος, Eur. Hec. 589; πολύπονα, Or. 1500, öfter; στυγερὰ τάδε κρυερὰ πάϑεα, Ar. Ach. 1191; τὰ ἀνϑρωπήϊα πάντα πάϑεα, Her. 5, 4; μετὰ τὸ τῆς ϑυγατρὸς πάϑος, der Unfall, Tod, 2, 133; übh. das, was Einem widerfährt, π άϑη den ἔργα entgegengesetzt, Plat. Phaedr. 245 e, dem ποίημα, Soph. 248 d, wie der πρᾶξις, Legg. IX, 876, d; ὅ ἐστιν αὐτοῖς τὸ πάϑος, ὅ φασιν ὑπὸ τῶν ἡδονῶν ἡττᾶσϑαι, Prot. 353 a; ἴδιόν τι ἔπασχε πάϑος, Gorg. 480 c; oft; Xen. An. 4, 5, 7 u. A. – b) auch geistig, Leidenschaft, Affekt, bei dem sich die Seele in einem unfreien, leidenden Zustande befindet, dah. auch ἀνήκεστον πάϑος ἔρδειν, eine heillose That aus Leidenschaft verüben, Her. 1, 137 (die Stelle des Thuc. 3, 84 διὰ πάϑους wird als unecht bezeichnet); vgl. Arist. eth. 2, 4, wo er die πάϑη aufzählt u. hinzusetzt ὅλως οἷς ἕπεται ἡδονὴ ἢ λύπη. Bes. von der Liebe, Plat. Phaedr. 251 e u. A. – Bei den Aerzten körperliches Leiden, Krankheit. – c) nach Arist. Metaph. 4, 21 ποιότης καϑ' ἣν ἀλλοιοῦσϑαι ἐνδέχεται, Möglichkeit in einen andern Zustand überzugehen, Cmpsänglichkeit für Etwas, vgl. Analyt. post. 1, 7. Dah. übh. Alles, was äußerlich, zufällig einem Dinge widerfahren kann, ohne sein Wesen auszumachen, noch dieses zu verändern, so γεωμετρία περὶ τὰ συμβεβηκότα πάϑη τοῖς μεγέϑεσι, sie handelt von dem, was den Größen widerfahren, mit ihnen vorgenommen werden [437] kann, Arist. rhet. 1, 2, der Metaph. 1, 2 als πάϑη der Zahl nennt περιττότης, ἀρτιότης, ἰσότης, ὑπεροχή, ἔλλειψις. Dah. sind πάϑη λέξεως Veränderungen, welche ein Wort erleidet, durch Zusetzung oder Weglassen eines Buchstabens, durch Declination und Conjugation, Gramm. – Bei D. Hal. Gefühl, Kunstgefühl, im Ggstz der ἐπιστήμη. – Bei den Rhett. affectvoller Ausdruck, schriftliche oder mündliche Darstellung der Leidenschaft, πάϑος ποιεῖν, Arist. rhet. 3, 17.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 437-438.
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