πέπων

[561] πέπων, ονος (πέπτω, πέσσω), 1; eigtl. von Früchten, von der Sonne gekocht, also reif, weich, mürbe; Soph. fr. 190; Her. 4, 23; bei Ar. dem ὠμός entgeggstzt, Equ. 260 Par 1132; πέπονες βότρυς, Xen. Oec. 19, 19; Theophr. u. Sp. – Bes. σίκυος πέπων, auch πέπων allein, eine gurken- od. melonenähnliche Frucht, Pfebe od. Angurie, die nur reif gegessen wurde, während man die eigentliche Gurke, σίκυος, unreif aß, vgl. Ath. II c. 78 (68); daher sprichwörtlich als Bezeichnung der größten Weichheit, πέπονος μαλακώτερος, Ath. a. a. O., übh. weichlich, zart. – 2; Bei Hom. u. Hes. immer in übertragener Bdtg, nur in der Anrede, πέπον, ὦ πέπον, u. plur. ὦ πέπονες, bald allein, bald bei einem subst., gew. in gutem Sinne, als freundliche, schmeichelnde Anrede od. Begrüßung, Il. 5, 109. 6, 55 u. öfter, trauter, lieber; auch einmal vom Polyphem an seinen Widder gerichtet, κριὲ πέπον, trauter Widder, Od. 9, 447. Ader Il. 2, 235, ὦ πέπονες, κάκ' ἐλέγχε', Ἀχαιΐδες, οὐκέτ' Ἀχαιοί, im schlimmen Sinne, weichlich, feig, vgl. 13, 120; u. so auch Hes. Sc. 350; vgl. Th. 544. 560, wo auch die tadelnde Beziehung nahe liegt. – Mild, freundlich heißt es auch Aesch. Eum. 66, ἐχϑροῖσι τοῖς σοῖς οὐ γενήσομαι πέπων; auch von Sachen, ὅτ' ἤδη πᾶς ὁ μόχϑος ἦν πέπων, Soph. O. C. 438. – Der compar. πεπαίτερος u. superl. πεπαίτατος ist oben bes. aufgeführt.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 561.
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