τέττιξ

[1100] τέττιξ, ῑγος, ὁ, 1) die Cicade od. Baumgrille, ein geflügeltes, auf einzeln stehenden sonnigen Bäumen u. Gebüschen lebendes Insekt, dessen Männchen in der heißesten Jahreszeit durch Reiben der untern Flügelblättchen am Brustschilde ein helles Geschwirr hervorbringt, welches die Alten seiner Lieblichkeit wegen vielfach priesen u. es zum Gleichniß für die anmuthigste menschliche Stimme brauchten; Il. 3, 151; Hes. O. 584 Sc. 393, vgl. Voß Virg. Ecl. 5, 77, dah. heißen [1100] sie οἱ τῶν Μουσῶν προφῆται, Plat. Phaedr. 262 ό. Man hielt sie, wie noch jetzt in Spanien, in Binsenkäsigen, u. fütterte sie mit γήτειον; Mel. 112 (VII, 195); Theocr. 1, 52. – 2) bei den ältesten Athenern vor Solon eine Haarnadel mit einer goldenen Cicade als Knopf, Stammesabzeichen u. Sinnbild ihrer Autochthonenschaft, s. τεττιγοφόρος. – 3) τέττιξ ἐνάλιος, ein Meerkrebs, Ael. H. A. 13, 26.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1100-1101.
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