τρί-πους

[1146] τρί-πους, ουν, gen. -ποδος, dreifüßig, dreibeinig; τρίποδας μὲν ὁδοὺς στείχει Aesch. Ag. 80, von dem Alten, der sich auf den Stab stützt; – gew. als subst., ὁ τρίπους, der Dreifuß, ein dreifüßiger, eherner Kessel, den man über das Feuer stellte und Wasser darin kochte; Od. 10, 359 Il. 18, 344; ἀμφὶ πυρὶ στῆσαι τρίποδα 22, 443; dah. heißt er ἐμπυριβήτης, Il. 23, 702; τρίποδες ἄπυροι, 9, 122. 264, entweder die noch nicht am Feuer gebraucht sind, oder die wegen ihrer vorzüglich schönen Arbeit nur zur Zierde dienen, 18, 373 ff.; sie werden als Kampfpreise vertheilt, Il. 11, 700. 23, 264. 485. 513. 718, Hes. O. 659, u. dienen zu Ehrengeschenken, Il. 8, 290 Od. 13, 13. 15, 84; τριπόδεσσιν καὶ λεβήτεσσιν φιάλαισί τε χρυσοῦ ἐκόσμησαν δόμον Pind. I. 1, 19; ἀμφίπυρος Soph. Ai. 1384; später dienten sie bes. zu Weihgeschenken, die in den Tempeln der Götter, z. B. des Apollo zu Delphi als Denk- od. Siegeszeichen aufgestellt wurden; sie waren von kunstvoller Arbeit und zuweilen von edeln Metallen, Her. 8, 82 Thuc. 1, 132 Paus. 10, 13, 5; sie heißen ἀναϑηματικοί oder Δελφικοί, – Nach diesen hieß in Athen eine Straße οἱ τρίποδες. – Die delphische Priesterinn weissagte von einem Dreifuß, vgl. Eur. Or. 163. 954 Ion 91 u. öfter; dah. sprichwörtlich ὥςπερ ἐκ τρίποδος, wie vom delphischen Dreifuß, unfehlbar, zuversichtlich, Sp. – Auch ein Tisch mit drei Füßen, Xen. An. 7, 3, 21; vgl. Ath. II, 49. – Auch = drei Fuß lang, breit; τρ. τὸ εὖρος Her. 3, 60; γραμμή Plat. Men. 83 e.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1146.
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