χλούνης

[1360] χλούνης, , bei den Epikern Beiwort des wilden Ebers, Il. 9, 539, Hes. Sc. 168. 177, u. später geradezu = κάπρος, der wilde Eber selbst, Opp. Hal. 5, 25 u. Callim. D. 150. – Schon die alten Gramm. waren über die Ableitung uneins. Nach Aristarch. ist χλούνης = μονιός, der einsam od. in der Einöde, Wildniß lebende; nach Schol. Ven. zu Il. a. a. O. = ἀφριστής, der Schäumende, von dem dorischen χλουδεῖν für ἀφρίζειν, oder auch κακοῠργος, wofür aus einem alten Jambographen angeführt wird ἀνὴρ ὅδ' ἑσπέρης καϑεύδοντα ἄπουν ἔδησε χλούνην; nach Arist. H. A. 6, 28 = ἐκτομίας, μόνορχις (vgl. Plut. qu. nat. 11), weil man bemerkt haben wollte, daß die jungen Eber, die zufällig an den Zeugungsgliedern verstümmelt waren, sich durch Größe und Wildheit auszeichneten; und so findet sich auch χλούνης καὶ γύννις als Bezeichnung eines weibischen Menschen verbunden, Ael. bei Suid. v. εὐνοῦχος, u. χλούνης φλοίαξ bei Alex. Aet. in Ath. XV, 699 d (wo jetzt ἢ φῶρας ἀναιδέας, ἤ τινα χλούνην, φλύων ἀνϑηρῇ σὺν κακοδαιμονίῃ gelesen wird) ist wahrscheinlich ein geschwätziger Verschnittener, wie Aesch. frg. 57. S. auch χλοῦνις. Apollon. leitete es gar von χλόη ab, χλοεύνης, ὁ ἐν τῇ χλόῃ εὐναζόμενος. Andre Erkl. beim Schol. sind noch τὸν εἰς γῆν καταβάλλοντα τὰ φυτά und τὸν ἐπὶ Χλούνῃ, τόπῳ τινὶ περὶ Καλυδῶνα ἐνδιατρίβοντα.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1360.
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