ἀ-θετέω

[46] -θετέω, zu einem ἄϑετον, ungesetzten, machen, d. h. ungültig machen, eine Bestimmung, Gesetz, Eid, Bund aufheben, z. B. μερισμόν Polyb. 31, 18, der das Wort oft hat; πίστιν, die Treue brechen, 8, 2, 5, τοὺς ὅρκους 15, 1, 9, τὰς ὁμολογίας 15, 17, 3; τὴν ἐπαγγελίαν, fein Versprechen zurücknehmen, 30, 3, 7; c. dat., ἀϑετεῖν τοῖς ὑπ' ἄλλου εἰρημένοις, dem Gesagten nicht belstimmen, 12, 14, 6; ἀϑετείσϑω, es soll ungültig fein, 16, 12, 11. Oft im N. T.; auch Plut. Cor. 38. – Bei den Gramm. als unächt verwerfen, sehr oft Scholl. Homer.; zu unterscheiden von οὐδὲ γράφειν, die Stelle gar nicht im Texte lassen; wer ἀϑετεῖ, läßt die Stelle im Texte stehen, setzt aber vor jede Zeile einen Obelos (–). – Auch Luc. ver. hist. 2, 20.

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Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 46.
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