Ἐρῑνύς

[1029] Ἐρῑνύς, ύος, ἡ, oft Ἐριννύς geschrieben, plur. Ἐρινύες, zsgzgn Ἀρινῠς, die Erinyen, Rachegöttinnen, s. nom. pr. Bei Hom. strafen sie Meineid, Il. 19, 259, vgl. Hes. O. 801; Mord, Il. 9, 571; Verletzung der Kindespflicht gegen die Eltern, 9, 454 Od. 2, 135; μητρὸς Ἐρινύες, die für die Mutter Rache nehmen, 11, 280; Verletzung der Gastfreundschaft, 17, 475. Die Erinyen sind bei Homer Dienerinnen des Hades und der Persephone, s. Scholl. Aristonic. Iliad. 9, 569. 571, Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 184. – Als Appellat. Fluch u. Verwünschung, μητρός, die von der Mutter ausgestoßen sind, Il. 21, 412; Λαΐου, die an dem Laios haftet, Her. 4, 149; schwere Blutschuld, Hes. Th. 472; τἡν σὴν Ἐρινὺν αἰτίαν λέγω Soph. O. C. 130; Unheil, Verderben übh., ἔτεκε μεγάλαν ἅδε νύμφα δόμοισι τοῖςδ' Ἐρινύν Soph. Tr. 891; λόγο υ τ' ἄνοια καὶ φρενῶν Ἐρ. Ant. 599, Schol. ᾶμαρτία, Wahnsinn; sogar von Menschen, διδύμαν ἑλοῠσ' 'Ερινύν Soph. El. 1069, die beiden grausamen Menschen, Klytämnestra u. Aegisthus, wie die Helena auch genannt wird, Eur. Or. 1374. [υ in den dreisylbigen Casus lang, in den viersylbigen kurz.]

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1029.
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