ἴσκω

[1263] ἴσκω (ἴσος, vgl. ἐΐσκω), gleich, ähnlich machen, πάντων Ἀργείων φωνὴν ἴσκουσ' ἀλόχοισιν, sie machte ihre Stimme den Stimmen der Gattinnen der Argiver gleich, Od. 4, 279; ἴσκε ψεύδεα πολλὰ λέγων ἐτύμοισιν ὁμοῖα 19, 203, viele Lügen redend machte er sie der Wahrheit gleich, wußte αἴ κέ σε τῷ ἴσκοντες ἀπόσχωνται πολέμοιο, ob sie dich dem gleich haltend, dich für jenen haltend, abstehen vom Kampfe, Il. 11, 798; ἐμὲ σοὶ ἴσκοντες, [1263] mich für dich haltend, 16, 41; absolut, ἴσκεν ἕκαστος ἀνήρ Od. 22, 31, jeder vermuthete, bildete sich Etwas ein, Falsches als Wahres, wo man es auch sprach erklärte, in welcher Bdtg sp. D. das Wort haben, wie Ap. Rh. 2, 240. 3, 396 u. öfter, ἴσκον τοιάδε πολλά Theocr. 22, 167, Lycophr. 574; man sah die Stelle als mit dem sonstigen Sprachgebrauch Homers nicht übereinstimmend für eingeschoben an, vgl. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 97. – Vermuthen, meinen ist es auch Simonds. 59 (App. 80), ἦ σεῦ καὶ φϑιμένας λεύκ' ὀστέα τῷδ' ἐνὶ τύμβῳ ἴσκω ἔτι τρομέειν ϑῆρας. – Vgl. Buttm. Lexil. II p. 83 ff., der vermuthet, daß es eine alte Form ἴσπεν zu εἰπεῖν, ἔσπετε gegeben, wie ἴσχω zu ἔχω.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1263-1264.
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