ὄσσα

[398] ὄσσα, (mit ὄψ verwandt), att. ὄττα, ein von den Göttern veranlaßtes Gerücht, Gerede, ϑεία κλῃδών, Schol. Il. 2, 93, das sich unter den Menschen verbreitet, ohne daß man recht weiß, woher es kommt, das eben, weil man seinen Ursprung nicht angeben kann, und weil es sich oft unerklärlich schnell verbreitet, als etwas Göttliches erscheint, ὄσσα ἐκ Διός, Od. 1, 282. 2, 218; auch personificirt, als Botinn des Zeus, Il. 2, 93 Od. 24, 413. – Uebh. die Sti mme, περικαλλέα ὄσσαν ἱεῖσαι, Hes. Th. 10. 43, von den Musen, aber auch vom Gebrüll des Stiers, 832. – Der Klang der Cither, H. h. Merc. 443; das Getöse beim Kampfe, Hes. Th. 701. – Wahrsagende Stimme, übh. ein vorbedeutender Schall, Laut, ἀρτιεπ ὴς πατρία ὄσσα, von Apollo's weissagender Stimme, Pind. Ol. 6, 62; von der Stimme eines vorbedeutenden Vogels, Ap. Rh. 1, 1087. 1095; so erkl. Tim. lex. Plat. ὄττα, φήμη, μαντεία καὶ διὰ κλῃδόνος, u. Plat. Legg. VII, 800 c sagt κακὴν ὄτταν, ein böses Omen; einzeln auch in späterer Prosa, καὶ τὴν τούτων δαῖτα πιστεύουσιν εἶναί σφισιν ὄτταν ἀγαϑήν, Ael. H. A. 12, 1, vgl. 16, 18. – Vgl. ὀττεύομαι.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 398.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: