ὑπο-γράφω

[1213] ὑπο-γράφω, 1) unter-, darunterschreiben, τῇ στήλῃ ὑπέγραψαν, ὅτι –, Thuc. 5, 56; auch mit einem Titel, od. nach unserer Weise mit einer Ueberschrift versehen, Sp.; vgl. Pol. 12, 10, 3; Argum. Theocr. id. 1; – in der Schrift vorausschicken, voranstellen, Dem. 37, 23; – med. sich unterschreiben, bes. als Kläger, dah. eine Klage bei Gericht anbringen, τινί, gegen Einen, vgl. subscribere accusationem, εἴπ' εἴ τι καινὸν ὑπογράφῃ τῲ 'μῷ βίῳ Eur. Herc. für. 1118; ἐπείσϑην ὑπογράψασϑαι τὰς καταβολάς Dem. en. 3 g. E. – 2) nieder-, nachschreiben, was Einer dictirt, zu Protokoll nehmen, Sp., wie Plut. Caes. 17. – 3) vorschreiben, vorzeichnen; vom Schreiblehrer, Muster zum Nachschreiben geben, Plat. Prot. 236 d ὥςπερ οἱ γραμματισταὶ τοῖς μήπω δεινοῖς γράφειν τῶν παίδων ὑπογράψαντες γραμμὰς τῇ γραφῖδι, wo es eigtl. ein Unterziehen der Linien und Züge ist, welche die Knaben nachzeichnen; dah. vorschreiben, νόμους Legg. V, 734 e; – einen Entwurf, Grundriß von Etwas machen, u. übh. entwerfen, andeuten, adumbrare, Plat. Legg. XI, 934 c; ὡς λόγῳ σχῆμα πολιτείας ὑπογράψαντα μὴ ἀκριβῶς ἀπεργάσασϑαι Rep. VIII, 548 d; λόγῳ Luc. Alex. 3; auch im med., Plat. Rep. VI, 501 a, vgl. Legg. VII, 803 a. – 4) verschreiben, verpfänden, – auch übertr., τινὶ ἐλπίδα, Einem eine Hoffnung verschreiben, d. i. ihn auf die Hoffnung vertrösten, ihn mit leerer Hoffnung abspeisen, Pol. 5, 36, 1 u. öfter. – 5) untermalen, sowohl vom Maler, den Schatten anlegen, als ὀφϑαλμούς od. βλέφαρα, die Augenlider untermalen, schminken, Luc. bis acc. 31 de merc. cond. 33.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1213.
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