ὕπ-ουλος

[1237] ὕπ-ουλος, eigtl. von Wunden und andern Leibesschäden, die zwar oberwärts verharrscht, vernarbt sind, aber unter der Narbe noch fortschwären und wieder aufbrechen, unterköthig; μέγας καὶ ὕπουλος αὐξάνεται ὁ σπλήν Plat. Tim. 72 d; dah. übrtr. von jedem versteckten, geheimen Uebel; auch vom versteckten, heimtückischen Menschen; übh. Etwas, was dem äußern Anschein nach gut u. gesund ist, innerlich aber verderbt u. böse ist, τὴν ὑπὸ τῶν Ἀϑηναίων ὕπουλον αὐτονομίαν Thuc. 8, 64, οἰδεῖ καὶ ὕπουλός ἐστιν ἡ πόλις Plat. Gorg. 518 e, vgl. 480 b; ἡσυχία Dem. 18, 307; Plut. Lyc. 18; λόγοι Babr. 44, 4; ὕπουλον ἔχων τὸ φιλάνϑρωπον Alciphr. 3, 3. – Dah. ὕπουλον εἶναί τινος, den Keim wozu in sich tragen, heimlich womit erfüllt sein, κάλλος κακῶν ὕπουλον Soph. O. R. 1396, der (frg. 952) [1237] auch das trojanische hölzerne Pferd ὕπουλος genannt haben soll; – ὕπουλον εἶναί τινι, Einem insgeheim feindlich sein, οἱ ὕπουλοι, falsche Freunde, Plut. Caes. 60; ὑπούλως διακεῖσϑαι Pol. 10, 35, 6; ὑπούλως εἶχον πρὸς ἀλλήλους Plut. Alex. 47; Luc. 22.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1237-1238.
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