[1422] ὥς-τε, adv., das sich zu ὡς verhält, wie ὅστε zu ὅς, das Folgende mit dem Vorhergehenden enger verbindend (vgl. τέ), – 1) wie ὡς und ὥςπερ, wie, sowie, gleichwie, so wie auch, eine Vergleichung einleitend, oft bei Hom. u. Her.; auch ὥςτε περ, Il. 18, 518; wie ὥςπερ immer zu Anfange des Vergleichungssatzes; häufig wie ὡς dem demonstr. adv. ὥς entsprechend. So auch Pind. P. 4, 64 (vgl. ὧτε); Tragg.; κατώρυχες δ' ἔναιον ὥςτ' ἀήσυροι μύρμηκες Aesch. Prom. 450; Spt. 13 Ch. 415 u. oft; πάντες ὥςτε τοξόται σκοποῦ τοξεύετ' ἀνδρὸς τοῦδε Soph. Ant. 1020; κατ' οἶκον οἰκουροῦσιν ὥςτε παρϑένοι O. C. 344; Eur.; einzeln auch bei den andern Attikern, s. Schäf. zu Long. p. 333. 460 u. Schol. An. Rh. 1, 296, wie Lob. zu Phryn. 427. – In Gemäßheit einer Eigenschaft, als, wie ἅτε, τὸν δ' ἐξήρπαξ' Ἀφροδίτη ῥεῖα μάλ' ὥςτε ϑεός, als Göttinn rettete sie ihn leicht, Il. 3, 381; auch Her. 5, 83. 101. 6, 94. – 2) als conj. beim Folgesatz, so daß; u. zwar – a) den Folgesatz äußerlich nur anreihend, wie itaque, und so, daher, weshalb; c. indic., βέβηκεν, ὥςτε πᾶν ἐν ἡσύχῳ ἔξεστι φωνεῖν Soph. O. C. 82, er ging, u. so steht es frei, ruhig zu sprechen; τοσόνδ' ἔχεις τόλμης πρόςωπον, ὥςτε τὰς ἐμὰς στέγας ἵκου O. R. 533; ὥςτε καταληψόμεϑα αὐτὸν ἔνδον Plat. Prot. 311 a, vgl. Gorg. 464 d, u. öfter; καὶ εἰς μὲν τὴν ὑστεραίαν οὐχ ἧκεν, ὥςϑ' οἱ Ἕλληνες ἐφρόντιζον Xen. An. 2, 3,25, u. oft; Mem. 2, 2,3 Cyr. 1, 4,1; bes. wenn es sich auf den ganzen vorigen Satz, nicht auf ein einzelnes Wort desselben bezieht, dah. An. 3, 4,37 auffällt; vgl. aber auch Plat. οὕτως ἀγαπῶσι τοὺς ἐπαινέτας, ὥςτε προςπαραγράφουσι πρώτους Phaedr. 257 e; Gorg. 478 e; γίγνεται τοσοῦτον μεταξὺ τῶν στρατευμάτων, ὥςτε τῇ ὑστεραίᾳ οὐκ ἐφάνησαν οἱ πολέμιοι Xen. An. 3, 4,37, wo Krüger behauptet, der Satz sei so fortgeführt, als wenn πολύ voranstände, nicht τοσοῦτον. – Auch c. opt. pot., Soph. El. 325 O. C. 45 O. R. 857 Her. 2, 16 Ar. Ach. 908; ὥςϑ' ὁ βίος ἀβίωτος γίγνοιτ' ἂν τὸ παράπαν Plat. Polit. 299 e; Prot. 335 d u. sonst, wie Xen. An. 5, 6,20. – Sogar der imperat. steht dabei, ϑνητὸς δ' Ὀρέστης, ὥςτε μὴ λίαν στένε Soph. El. 1163, darum klage nicht so sehr; ὥςτε ϑάῤῥει Xen. Cyr. 1, 3, 18. – Vgl. noch Pors. praef. Eur. Hec. p. LIII, – b) einen innern Zusammenhang zwischen dem Folgesatze und dem Hauptsatze ausdrückend, bes. wenn es sich auf ein bestimmt ausgesprochenes Demonstrativ bezieht; mit acc. c. inf.; bei Hom. nur zweimal: εἰ δὲ σοὶ ϑυμὸς ἐπέσσυται, ὥςτε νέεσϑαι, ἔρχεο Il. 9, 42, wenn dir das Herz strebt, so daß du heimkehren möchtest, so gehe; οὐ τηλίκος εἰμί, ὥςτε σημάντορι πάντα πιϑέσϑαι, ich bin nicht in dem Alter, daß ich gehorchen könnte, um in Allem zu gehorchen, Od. 17, 21; ῥηϊδίως κεν ἐργάσσαιο, ὥςτε σέ κ' εἰς ἐνιαυτὸν ἔχειν, so daß du auf ein Jahr genug hast, Hes. O. 44; Pind. Ol. 9, 80 N. 5, 1. 35. 50; Tragg.: αὐχῶ τήνδε δωρεάν μοι δώσειν Λί', ὥςτε τῶνδέ σ' ἐκλῦσαι πόνων Aesch. Prom. 339; οἶμαι μὲν ἀρκεῖν σοί γε καὶ τὰ σὰ ἀλγήματα, ὥςτε μὴ τὰ τῶν πέλας στένειν Soph. Phil. 340, vgl. Ant. 1235 Tr. 1116; Eur.; Ar.; u. in Prosa: ἤδη γὰρ ὑπέφαινέ τι ἡμέρας, ὥςτε καταφανῆ αὐτὸν γενέσϑαι Plat. Prot. 312 a; Gorg. 458 c u. sonst; natürlich, wenn dasselbe subj. wie im Hauptsatz ist, der nom. beim inf., Polit. 295 a. – Steht ἄν dabei, so ist der inf. als aus dem optat. pot. entstanden zu denken, μιᾶς τρέφει πρὸς νυκτός, ὥςτε μήτ' ἐμέ, μήτ' ἄλλον βλάψαι ποτ' ἄν Soph. O. R. 374; El. 1308; οἱ ϑεοὶ ἐν τοῖς ἱεροῖς ἐσήμηναν, ὥςτε καὶ ἰδιώτην ἂν γνῶναι (auch ein Unkundiger könnte es merken) Xen. An. 5, 10, 31. – Bes. ist ὥςτε c. inf. nach einem compar. mit ἤ zu merken, μέζω κακὰ ἢ ὥςτε ἀνακλαίειν, größeres Elend, als daß man es beweinen könnte, d. i. zu groß, als daß Thränen dafür hinreichten, Her. 3, 14; νεώτεροί εἰσιν ἢ ὥςτε εἰδέναι, sie sind zu jung, als daß sie wüßten, u. ä.; auch beim bloßen Positiv, ψυχρόν, ὥςτε λούσασϑαι, zu kalt, um sich zu baden, Xen. Mem. 3, 13, 3. – In einzelnen Fällen ist es angemessener, es durch »unter der Bedingung daß« auszudrücken, ἐκήρυξάν τε, εἰ βούλοιντο τὰ ὅπλα παραδοῦναι καὶ σφᾶς αὐτοὺς Ἀϑηναίοις, ὥςτε βουλεῦσαι, ὅτι ἂν ἐκείνοις δοκῇ Thuc. 4, 37; vgl. 1, 28; Xen. An. 5, 6,26 εἰδώς, ἃ Τιμασίωνι οἱ Ἡρακλεῶται ἐπαγγέλλοιντο, ὥςτε ἐκπλεῖν, unter der Bedingung nämlich, so nämlich hatten sie es ihm versprochen, daß sie fortschifften; ähnl. βούλεται πονεῖν, ὥστε πολεμεῖν 2, 6,6, wenn er nur Krieg führen könnte. – Beim partic. steht es auch für ὡς, z. B. ὥςτε φυλασσομένων τῶν ὁδῶν, da die Wege bewacht waren, Her. 5, 35; vgl. ὥςτε περὶ ψυχῆς, da es um das Leben galt, Od. 9, 423.
Buchempfehlung
Der Waldbrunnen »Ich habe zu zwei verschiedenen Malen ein Menschenbild gesehen, von dem ich jedes Mal glaubte, es sei das schönste, was es auf Erden gibt«, beginnt der Erzähler. Das erste Male war es seine Frau, beim zweiten Mal ein hübsches 17-jähriges Romamädchen auf einer Reise. Dann kommt aber alles ganz anders. Der Kuß von Sentze Rupert empfindet die ihm von seinem Vater als Frau vorgeschlagene Hiltiburg als kalt und hochmütig und verweigert die Eheschließung. Am Vorabend seines darauffolgenden Abschieds in den Krieg küsst ihn in der Dunkelheit eine Unbekannte, die er nicht vergessen kann. Wer ist die Schöne? Wird er sie wiedersehen?
58 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro