ῥαδινός

[831] ῥαδινός, äol. βραδινός, schwank, schlank; ἱμάσϑλη, die schwanke Gerte od. Peitsche, Il. 23, 583 (nach Apoll. L. H. παρὰ τὸ ῥᾳδίως δονεῖσϑαι, s. unten); πόδες, flinke, leicht bewegliche Füße, h. Cer. 183 Hes. Th. 195, die B. A. 6, 26 erkl. werden ὀρϑοὶ καὶ ἁπαλοί, ἢ εὖ πεφυκότες, zu allgemein; χεῖρες, seine, flinke od. zierliche Hände, Theogn. 6. Nach Schol. Ap. Rh. 3, 106 brauchte es Anacr. ἐπὶ τάχους, ῥαδινοὶ πῶλοι, Ibyc. ἐπὶ τῶν τὸν οὐρανὸν βασταζόντων κιόνων ἀντὶ τοῦ εὐμεγέϑεις, schlanke Säulen, u. Stesichor. ἐπὶ τοῦ εὐτόνου, ἄκοντας ῥαδινούς; die VLL. erkl. λεπτός, ἰσχνός; Aesch. ῥαδινὸν λειβομένα ῥέος, Prom. 399, von Thränen; übh. schlank, aufgeschossen, dünn, zart, vom menschlichen Körper u. einzelnen Theilen desselben, wie von Pflanzen; παῖς, Theocr. 10, 24; κυπάρισσοι, 11, 45; ῥίζα, Nic. Ther. 545; so Xen. τροφὴ σώματα ῥαδινὰ ποιοῠσα, Lac. 2, 6, im Ggstz von διαπλατύνουσα; u. Plut. ῥαδινὸν τῷ μήκει τοῠ σώματος, Symp. 8, 4, 1. Bes. von der Aphrodite u. von Mädchen, Agath. 14. 15. 20 (V, 218. 220. 282), u. öfter in der Anth., wo auch Dionysos so heißt, Hymn. (IX, 524, 14); auch mit tadelndem Nebenbegriffe des Weichlichen, Schwächlichen. – [Die Ableitung von ῥᾴδιος hat wegen der Kürze des α große Bedenklichkeiten, weshalb man an κραδαίνω u. ä., auch βράζω, βράσσω gedacht hat, so daß schwanken, bewegen die Grundbedeutung wäre.]

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 831.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: