ῥαψ-ῳδέω

[836] ῥαψ-ῳδέω, ein Rhapsode sein, d. i. die Gedichte Anderer als ein Rhapsode vortragen; Plat. Ion 541 b; Ὅμηρον, Rep. X, 600 d; ῥαψῳδεῖν ἔσται τοῖς παιδαρίοισιν τοὺς ἀνδρείους, Ar. Eccl. 678; ῥαψῳδεῖσϑαι τὰ ἔπη, Lycurg. 102; zuweilen auch von eigenen Gedichten, D. L. 9, 18; – übh. etwas auswendig Gelerntes hersagen, bes. mit dem tadelnden Nebenbegriffe des mechanischen Herplapperns, ohne lebendigen Antheil an dem Vorgetragenen zu nehmen, bes. von Plato's Zeit an (vgl. ῥαψῳδός), unnützes Geschwätz treiben, οἱ ῥαψῳδούμενοι λόγοι, Plat. Phaedr. 277 e, wo Heind. zu vgl.; μάτην ἐῤῥαψῳδηκότες, Dem. 25, 2, vgl. 14, 12; Sp., wie Luc. Cont. 7 Pisc. 3 u. öfter.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 836.
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