Kapitel C.
De verbo dei
oder
Vom Worte Gottes

[166] Ihr habet nun gehöret, wie alle Disziplinen zweifelhaftig, verfänglich, ungewiss und voller Gefahr sind, also dass wir bekennen müssen, dass wir nicht wissen, wo die Wahrheit anzutreffen sei, auch nicht bei der Theologie, da ferne nicht einer zu finden, der den Schlüssel der Wissenschaft und des Unterscheides hat; denn der Schrein der Wahrheit ist uns verschlossen und hinter vielen Geheimnissen verborgen, ja auch den weisen und heiligen Leuten selbsten wird die Türe zu diesem unschätzbaren Schatz nicht aufgemachet.

Aber wir haben keinen andern Schlüssel dazu als Gottes Wort; dieses alleine unterscheidet die Kraft der Wörter; welche Rede aus der sophistischen Kunst herkommet, die bringet nicht die Wahrheit, sondern nur einen blossen Schein und ein Bildnis herfür; das Wort Gottes unterscheidet Schein und Wesen; keine Argumenta, keine Syllogismi und keine sophistische Verschmitzung können gegen seine Wahrheit bestehen; wer in Gottes Wort nicht Ruhe findet, sondern[166] davon abweichet, derselbe ist, wie Paulus spricht, stolz und verstehet nichts.

Derowegen müssen wir an dem Worte Gottes alle Wissenschaften, Disziplinen und Meinungen, gleich wie das Gold an einem Lydischen oder Probierstein prüfen und zu demselben als zu einem sichern und harten Felsen unsere Zuflucht nehmen. Daraus müssen wir allein aller Sachen Wahrheit erjagen und von allen Disziplinen und Wissenschaften urteilen, unbekümmert um andre Meinung der gelehrtesten Herren; denn wie Gregorius saget: Quodcunque ab eo autoritatem non habet, eadem facilitate contemnitur, qua probatur. Das ist: Alles was von Gottes Wort nicht seinen Ursprung hat, das wird ebenso leicht übern Haufen geworfen wie angenommen. Aber des ewigen Wortes Wissenschaft hat keine Schule der Weltweisen, keine Sorbonne, noch eines Menschen Witz und Verstand uns in unsere Herzen gegeben, sondern Gott allein und Jesus Christus durch den Heiligen Geist in der Schrift, welche wir die Richtschnur nennen, und dieser kann nach Gottes Gebot nichts zugesetzet noch abgenommen werden, ja wenn ein Engel vom Himmel käme und anders lehrete, der soll verflucht sein.

Dieser Heiligen Schrift wird so eine majestätische Kraft und Wirkung zugeschrieben, dass sie keine Commentaria noch menschliche oder englische Glossen leidet; sie lässet sich nicht wie Wachs nach des Menschen Gehirne drehen oder nimmt nach Art der Fabeln unterschiedene Meinungen an sich, wie der poetische Proteus sich hat kehren lassen, sondern es ist dieselbe an sich selbst genug, interpretieret sich selbst, sie judizieret alle und wird von niemanden judizieret. Denn ihr Ansehen ist grösser (wie Augustinus spricht) als aller Menschen Vernunft und Wissenschaften, sie hat allein eine beständige, schlichte und heilige Auslegung, womit man alleine streiten und überwinden kann. Die fremden moralischen, mystischen und alle die[167] andern Auslegungen aber, welche mit vielen ungehörigen Farben angestrichen werden, die lehren uns zwar etwas und können dem gemeinen Mann wohl was weiss machen, aber sie können zum Beweis Gottes Wortes und zu dessen Autorität nicht das Geringste wirken. Denn es probiere nur einer ihre Meinung und führe ihre grosse Autoritär, an, zitiere die Auslegungen, die Glossen und führe an die heiligen Väter, die werden uns nicht so binden können, dass wir sie nicht widerlegen sollten. Aus der Heiligen Schrift aber werden uns solche Bande, welche niemand zerreissen kann; ja diese kann alles auflösen und beantworten, und hier muss man bekennen und sagen, dass Gottes Finger darinnen sei, und dass kein Mensch, kein Schriftgelehrter oder Pharisäer so geredet habe.

Deren Autores sind von Gott also inspirieret worden, dass sie uns diese heilige Gesetze und Canones gegeben haben; deren Magnifizenz und Wirkung ist so gross, dass wir derselben alles anvertrauen und ohne Widerrede alles fest und heilig halten müssen; wie Augustinus hiervon geredet hat, dass er nur diesen Büchern, welche Ganonici genennet werden, die Ehre zuteilet und beständig geglaubet hat, dass kein Autor derselben hat irren können; denen andern aber, ob sie schon mit trefflicher Wissenschaft und Autorität sind begabet gewesen, wollte er nicht Glauben beimessen, wann sie uns nicht mit einem unüberwindlichen Schluss zwingen zu sagen, dass sie mit der Heiligen Schrift übereinkommen. Zu diesen weiset uns Christus, wann er lehret, dass wir in der Schrift nachforschen sollen und befielilet uns der Apostel: Omnia probare, ut teneamus quae bona sunt, atque probare Spiritus, utrum ex Deo sint, ac in illis potentem esse de omnibus rationem reddere, et contradicentes redarguere, et sie spirituales effecti omnia dijudicemus, et a nullo dijudicemur. Das ist: Wir sollen alles prüfen und das Gute behalten, wir sollen auch die Geister unterscheiden, ob sie von Gott sind, und sollen mächtig, von allem Rechenschaft zu geben, die Widersprecher[168] Lügen strafen, damit wir von allem mögen urteilen und selbst nicht verwerflich sein.

Aber die Wahrheit und Verstand dieser Schrift, nämlich die also canonisieret ist, die kömmt aleine von Gottes Macht und offenbarter Autorität her, welche durch keine Vernunft, durch keine Demonstration und Schlussrede, durch keine Spekulation, ja durch keine menschliche Kräfte kann begriffen werden, denn nur allein durch den Glauben an Jesum Christum, von Gott dem Vater durch den heiligen Geist, welcher soviel höher und beständiger und wahrhaftiger ist als alle Wissenschaften. Aber was sage ich: wahrhaftiger! Gott allein ist wahrhaftig, der Mensch aber ein Lügner.

Alles nun, was nicht aus der Wahrheit ist, das ist Irrtum, wie alles, was nicht aus dem Glauben ist, Sünde ist; denn Gott allein ist der Brunnen der Wahrheit, aus welchem wir die lautere wahre Lehre schöpfen müssen, ausser was uns Gott in den natürlichen Dingen revelieret und offenbaret hat; denn göttliche Sachen können durch Menschenkräfte nicht verstanden werden, und die natürlichen Dinge verändern alle Augenblick unsern Sinn; daher geschichts, dass wann wir uns einbilden, wir wüssten was, so ist es nichts als Irrtum und ein falsches Wesen. Welches also der Prophet Esaias den Chaldaischen Philosophis und Weltweisen vorgeworfen hat, wann er also zu ihnen saget: Sapientia tua, et scientia tua, ea ipsa decepit te, defecisti in multitudine adinventionum tuarum. Das ist: Deine Weisheit und deine Wissenschaft selbsten hat dich betrogen; du bist betrogen in der Menge deiner Erfindungen.

Der Grammaticus siehet sich mit sonderbarer Behutsamkeit vor, damit er nicht in der Sprache pecciere oder etwan ein ungebildetes und barbarisches Wort vorbringe, bekümmert sich aber inzwischen nicht um sein Leben und sündiget immer in Tag hinein; der Poete will gleichergestalt lieber, dass ihm was an seinem Leben als an seinen Versen[169] abgehe. Der Historicus beschreibet der Könige und Völker Taten und Geschichte, und hinterlässet es der Nachwelt, um seines eigenen Lebens Wohlfahrt aber bekümmert er sich wenig, und wann er sich gleich darum bekümmerte, so wird er wenig davon sagen oder schreiben. Der Rhetor hat mehr Abscheu für einer unzierlichen Rede als für einem hässlichen Leben. Der Dialecticus will lieber der offenbaren Wahrheit absagen, als in einer syllogistischen Schlussfigur seinem Gegenpart nachgeben. Die Arithmetici und Feldmesser zählen und messen alles, aber die Zahl und Mensur ihres Lebens betrachten sie nicht; deren Musicis ist an dem Gesang und Klange mehr gelegen als an guten Sitten und Gaben des Gemütes, wie der Diogenes Sinopäus wahrgenommen hat bei denjenigen, welche die Saiten der Leyer artig haben wissen in eine Harmonie zu bringen, aber in dem eigenen Gemüte sich ungebärdig gestellet haben. Die Astrologi betrachten die himmlischen Gestirne und sagen wahr, was einem in der Welt begegnen möchte; aber was ihnen fast stündlich für Augen schwebet oder begegnet, das nehmen sie nicht inacht. Die Weltbeschreiber geben uns Nachricht, wo eines und das andere in der Welt lieget, zeigen uns die Grösse der Berge, den Lauf der Flüsse, die Grenzen der Länder, im übrigen aber machen sie sich und andere Menschen weder klüger noch frömmer; die Philosophi erforschen der Sachen Anfang und Ursprung mit einer sonderlichen Jactanz, von Gott aber, als dem Erschöpfer aller Dinge selbsten, wissen sie oftermals wenig, bekümmern sich auch nicht viel darum; unter Fürsten und Obrigkeiten ist kein Friede, und einer suchet des andern Verderben wie er kann und weiss; die Medici kurieren der Kranken Leiber, und um ihre eigene Seele bekümmern sie sich wenig; die Juristen sagen, wie sie die menschlichen Gesetze inacht nehmen, aber nach Gottes heiligem Gebot fragen sie nichts; daher ist es auf ein Sprichwort hinaus gelaufen: Nec medicum bene vivere, nec juristam bene[170] mori. Das is: Kein Medicus lebet wohl, und kein Juriste stirbet wohl. Dass die Medici eine böse Art unter den Menschen, und die Juristen die ärgsten Schälke von der Welt seien, das sehen wir ja täglich, und es bezeuget auch Baldus, welcher einer von den vornehmsten Juristen gewesen, dass diese Leute ohne Bekümmernis um ihrer Seelen Wohlfahrt oftermals geschwinde dahin sterben. Aber die Theologi predigen uns mit einem grossen Geschrei Gottes Wort, im Leben aber ist es oftermals ganz anders mit ihnen beschaffen; sie sind wohl Erklärer aber nicht Freunde des göttlichen Gebotes; sie kennen die Schrift und verteidigen den Teufel. Derohalben werden ihrer viel gefunden, die viel wissen und die da recht zu reden, zu schreiben, Verse zu machen, denkwürdige Geschichten der Welt hinterlassen, von einer Sache wohl zu diskurieren, zierliche Orationes vorzubringen, vieler Sachen Geschichte zu erzählen, artig zu singen, die Grösse einer Sache abzumessen, der Erden und des Meeres Gestalt und Grösse uns für Augen zu stellen, blutige Streite und Kriege zu beschreiben, den Ackerbau zu bestellen, vieler Künstler Fleiss auszuüben, Gemälde und Statuen zu bilden, der Seefahrenden Kurs und der Gestirne Lauf, Influentien und Wahrsagungen, oder andere geheime kabbalistische Sachen und natürliche Ursachen, der Republiken unterschiedene Sitten und Administrationes, häusliche Disziplinen, gute Mittel für Krankheiten, der Arzeneien Kräfte, Wirkung und Mischung, der Speisen gute Zurichtungen, und aus jedwedem Dinge die beste Kraft und Macht rauszuziehen wissen, aber was ist es? Es mag einer auch wissen die Rechte und der Advokaten lose Ränke und Schwänke, die Streitigkeiten der Sorbonne, die Heuchelei der Mönche, der heiligen Väter andächtige Traditiones; ja sage ich, er mag gleich alles mit seiner Wissenschaft gefressen haben, so weiss er doch nichts, wann er nicht weiss den Willen des Wortes Gottes, und nach demselben tut.[171]

Wer alles gelernet hat, und hat dieses nicht gelernet, der hat alles umsonst gelernet und weiss umsonst alles; ja in Gottes Worte ist der Weg, die Norma und Richtschnur, das Ziel, dahin man kommen muss, wann man nicht irren, sondern die Wahrheit erreichen will. Alle andern Wissenschaften sind der Zeit und der Vergessenheit unterworfen, nicht allein die Wissenschaften und Künste; die Sprachen und Buchstaben selbsten, welche wir brauchen, die sind vergänglich, sie werden vergehen und andere herfürkommen. Die erste Schreibkunst ist nicht einerlei und bei allen Völkern gleich und zu einer Zeit gewesen; die rechte Ausrede der lateinischen Sprache ist jetzo nirgends mehr zu finden; die alten hebräischen Charakteres oder Buchstaben sind vergangen und man hat kein Andenken mehr von denselben, sondern da sind neue, die Esdras erfunden hat; und ihre Sprache ist von den Chaldäern korrumpieret worden, welches auch fast den andern Sprachen allen widerfahren ist; also ist heutiges Tages keine Sprache mehr zu finden, in welcher wir ihren alten Ursprung erkennen könnten; neue Wörter sind aufkommen, alte sind hingegen verworfen und hernach wieder angenommen worden, also ist nichts Beständiges und stets Währendes zu finden. Terentius spricht: Es ist nichts gesaget worden, was nicht zuvor gesaget ist; auch nichts getan, was nicht zuvor getan worden ist. Ja wir erfahren auch, dass die Büchsen oder das Gewehr, welche wir dafür gehalten, dass es eine neue Invention der Deutschen wäre, für Alters im Gebrauch gewesen sind, welches wir aus des Virgilii Versen behaupten wollen:

Ich sahe, dass der Salmon grausam gestrafet wurde, weil er dem mächtigen Jovi seinen Donner und Blitz nachahmen wollen; er liess sich triumphierend durch alle Städte durchführen, und wollte mit göttlicher und überirdischer Ehre beehret sein. Aber er handelte töricht, dass er den grausamen Donner durch[172] ein schlechtes Erz und Rennen der Pferde vorbilden wollte. Hat denn nicht auch der Prediger davon geredet, wann er spricht: Was ists, das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird? Was ists, das man getan hat ? Eben das man hernach wieder tun wird ? Und geschicht nichts Neues unter der Sonnen. Geschicht auch etwas, davon man sagen möchte, siehe, das ist neu; es ist vor auch geschehen, in vorigen Zeiten die vor uns gewesen sind. Man gedenket nicht wie es zuvor geraten ist, also auch dessen, das hernach kommet wird man nicht gedenken bei denen, die hernach sein werden.

Und ein wenig weiter unten saget er: Es stirbet der Gelehrte sowohl als der Ungelehrte; was sollen wir derowegen hier sagen? Nichts anders, als dass alle Wissenschaften und Künste der Vergessenheit und dem Tode unterworfen sind, und bleiben nicht stets bei einem, sondern müssen mit in den Tod gehen. Wie Christus saget: Quia omnis plantatio, quam non plantaverit pater coelestis, eradicabitur, et in ignem aeternum mittetur. Das ist: Alles das, was mein himmlischer Vater nicht gepflanzet hat, soll ausgerottet und in das ewige Feuer geworfen werden. Derowegen sei es ferne von uns, dass wir durch Wissenschaften zu der Unsterblichkeit sollten geführet werden; Gottes Wort aber bleibet alleine ewig, dessen Erkenntnis uns so nötig ist, dass wer es verachtet oder nicht höret (wie das Wort selber spricht), über den schicket Gott den Fluch und das Verderben und das ewige Gerichte.

Derowegen meinet nicht etwan, dass diese Erkenntnis des heiligen Wortes nur allein die Theologos oder Geistlichen angehe, sondern es gehet alle Menschen an, auch Weiber und Kinder und Fremdlinge, alle sind nach ihrem Verstande zur Erkenntnis desselben verpflichtet, und nicht einen Strohhalm davon abzuweichen schuldig. Dahero wird im alten Testament geboten: Alle diese Worte, die ich dir[173] heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wann du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehest. Wann du dich niederlegest oder aufstehest; und du sollst sie binden zum Zeichen an deine Hand und sollen dir ein Denkmal für deinen Augen sein und sollst sie über deines Hauses Pfosten schreiben und an die Tore.

Also hat Josua Gottes Wort und alles, was geschrieben stehet, aufgezeichnet und für der ganzen Gemeine, Weibern, Kindern und Fremden vorgelesen; und Esdras hat das Buch des Gesetzes für der ganzen Gemeine, Männern und Weibern und allen, die es haben verstehen können, vorgetragen und öffentlich auf der Strasse gelesen. Und Christus befielet das Evangelium zu predigen allen Kreaturen durch die ganze Welt; und solches nicht verborgen oder heimlich, noch in Kammern oder nur gewissen Personen absonderlich, sondern öffentlich unter freiem Himmel zum Volke und der ganzen Versammlung; denn so sagte er zu seinen Aposteln: Was ich euch sage, das sage ich allen, was ich euch sage im Verborgenen, dass sollet ihr öffentlich verkündigen für den Leuten; und was ich euch im Geheimen sage, das sollet ihr auf den Dächern predigen. Und Petrus in der Apostelgeschichte saget: Er hat uns befohlen zu predigen allem Volk. Und Paulus heisset: Man solle die Kinder auferziehen in der Zucht und Vermahnung zum Herrn. Ja Christus selber hat seine Jünger gescholten, dass sie die Kinder nicht haben wollen zu ihm kommen lassen; deren Einfalt und Niedrigkeit, weil an ihnen noch keine schlechten Vorurteile haften und den Geist nicht aufgeblähet haben von menschlichem Wissen, sei den Hörern von Gottes Wort zuträglich; wer nicht sei wie die Kinder, werde nicht ins Himmelreich kommen. Dahero will Chrysostomus in einer Predigt, dass die Knaben stets sollten mit Gottes Wort umgehen und darinnen unterrichtet werden, auch zu Hause die Männer mit[174] ihren Weibern und Kindern davon reden und darinnen nachforschen.

Der Nicaenische Synodus hat durch seine Decreta vorgesehen, dass jedweder aus der Christen Zahl sich sollte die Bibel anschaffen. Wisset derowegen, dass in der Heiligen Schrift nichts so hoch und schwer, nichts so verborgen und nichts so heilig sei, das nicht alle Gläubigen Christi anginge; die ganze Theologie soll allen Gläubigen gemein sein, und zwar jedweden nach seinem Verstand und Mass der Gabe, damit ihn der Heilige Geist begabet hat, und kömmt einem guten und rechtschaffenen Lehrer zu, einem jedweden dasjenige, was er nach seinem Verstande fassen kann, mitzuteilen, und zwar einem als Milch, dem andern aber als harte Speise. Niemand aber soll von dieser Weide der Wahrheit abgehalten, oder dieselbe ihm verboten werden.[175]

Quelle:
Agrippa von Nettesheim: Die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften und die Verteidigungsschrift. München 1913, Band 2, S. 166-176.
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