13. Zauberei.

[19] IV, 18.


1. Das Mondlicht gleicht dem Sonnenlicht; gleichartig ist dem Tag die Nacht;

Was gut ist, nehme ich zu Hilf; den Zaubermächten gilt's den Tod.

2. Wer, Götter! einen Zauber macht und ihn einschmuggelt in ein Haus,

Dem häng er rückgewandt sich an, wie's Kalb der Mutter, die es säugt.

3. Bringt einer bösen Spuk in's Hans, damit er einen andern tödt,

Und wird das Ding hernach verbrannt, zerspringen grosse Steine, krach!

4. Beschwöre du, Allkräftiger! die Kahlen, die Krummhalsigen.

Dem Zaubrer wirf den Spuk an Leib, als die Geliebte ihrem Freund!

5. Mit dieser Pflanze mache ich zu nichte alle Hexerei,

Damit man dir das Feld behext, die Rinder oder Menschen auch.

6. Der es gemacht, hat nichts vermocht, brach sich den Finger und das Bein;

Uns schuf er eine Wohlthat nur, sich selber aber eine Pein.

7. Verwünschung und das Xetriya streif, Apāmārga, von uns ab,

Schaff uns die Unholdinnen all und schaff die Hexen uns vom Leib.

8. Wir schütteln erst die Zauberer und all die Unholdinnen ab;

Dann, Apāmārga! schaffen wir durch dich dies alles uns vom Leib.


V, 14.


1. Ein Adler war es, der dich fand, des Ebers Rüssel grub dich aus.

Beschädge, Kraut! den Schädlichen und wirf den Zauberer zurück.

2. Wehr die Dämonen von uns ab und wirf den Zauberer zurück,

Und jedem, der uns schaden will, bring du den Untergang, o Kraut!

3. Wie einen Ring, den man ausschnitt aus einem Antilopenfell,

So hängt dem Zaubrer, Götter! um was er gehext, als ein Geschmeid.

4. Nimm was er zaubert in die Hand und zum Urheber bring's zurück,

Leg es auf ihn ganz sichtbarlich, dass es den Zaubrer bringe um.

5. Den Hexenmeister treff sein Spuk, ihr Fluch komm auf die Fluchenden,

Flugs roll zurück zum Zauberer der Zauber wie ein Wagenrad.[19]

6. Sei es ein Weib, sei es ein Mann, der uns zu Schaden hat gehext,

Wir führen ihm den Zauber zu, wie man das Pferd am Halfter führt.

7. Ob's Götter sind, die dich gemacht, ob du von Menschenhänden kommst,

Wir führen dich dem, der dich schuf, zurück, und Indra steht uns bei.

9. Durchbohre, Scharfbewehrte! den, der dich gemacht; den bringe um;

Nicht dazu wollen wir dich scharf, dass umkomm der Unschuldige.

10. Wend wie der Sohn zum Vater dich, beiss, wie die Viper, die man tritt;

Wie sich der Flüchtling heimwärts kekrt, kehr, Zauber! um zum Zauberer!

12. Helft, Erd und Himmel! dass er treff, er flieg gerader als ein Pfeil,

Der Zauber fass den, der gehext, wie das Geschoss fährt in ein Wild.

13. Wie's Feuer trotze er dem Zug, wie's Wasser folge er dem Zug,

Flugs roll zurück zum Zauberer der Zauber wie ein Wagenrad.


11. Wie eine scheue Antilop, wie eine Hirschkuh ihren Feind,

so pack den Zauberer sein Spuk.

Quelle:
Hundert Lieder des Atharva-Veda. Tübingen 1879 [in: Schulschriften a. d. Kgr. Würtemberg. Nachtrag 1869–80], S. 19-20.
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