26. Äußerung innerer Verbundenheit

[141] Der Edle ist zu seinem Sohn voll Liebe, aber er zeigt sie nicht äußerlich. Er verwendet ihn, macht aber kein Aufhebens davon. Er leitet ihn auf rechter Bahn, aber er zwingt ihn nicht. In der Familie herrscht Friede und Eintracht, in der Öffentlichkeit Gemessenheit und Ernst. Unter Brüdern herrscht herzliche Zuneigung, unter Freunden Wettstreit im Guten. Den Fremden gegenüber muß man seine Zuneigung äußerlich zeigen, den Nahestehenden gegenüber hat man sie im Herzen.

Zu Freunden wähle man sich solche, die tüchtig sind, und halte ferne solche, die untüchtig sind; und wenn sie dann wirklich ihren Überzeugungen treu bleiben, so kann man ihnen fürs Leben verbunden sein.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 141.
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