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[531] Es ist dies eine Zusammenstellung von verschiedenen Liederfragment, die sich alle auf das Verzehren des dem Indra geweihten Opferkuchens beziehen. Die Verse 4. 5. 6 schliessen sich dem Sinne nach aneinander, aber nicht metrisch.


1. Unsern mit Getreidekörnern, mit Grütze und Gebäck versehenen, von Sprüchen begleiteten [Kuchen] geniesse frühmorgens, o Indra.

2. Den frisch gebackenen Kuchen geniesse, o Indra, und iss ihn auf, auch Opfertränke strömen dir.

3. Verzehre unsern Kuchen, und an unsern Liedern habe Gefallen, wie an der Braut der Bräutigam.

4. Unsern Kuchen geniesse, o altberühmter du, bei unserer Morgenspende; denn dir, o Indra, ist grosse Kraft.

5. Die Getreidekörner bei der mittäglichen Spende, den Kuchen, Indra, lass dir lieb sein, wenn dich der lobende Sänger, eifrig zum Ziele dringend, mit Liedern in brünstiger Begierde preiset.

6. Bei der dritten Spende erfreue dich an dem Körnerbrei und an dem begossenen Kuchen; wir wollen dich nebst Ribhu und Vādscha Speise bringend andachtsvoll verehren.

7. Dir nebst dem Puschan haben wir die Grütze bereitet, dir und deinen Füchsen, o Füchselenker, Getreidekörner; den Kuchen iss in Gemeinschaft mit den Maruts, und den Soma trinke, der du dich darauf verstehst, o Held, o Vritratödter.

8. Die Getreidekörner bringt ihm schnell entgegen, den Kuchen ihm, dem tapfersten der Männer. Die gleichen Opfer werden dir Tag für Tag; sie mögen dich, o Kühner, zum Somatrunke stärken.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 531.
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