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[546] Das Ganze ist, wie der Inhalt deutlich zeigt und die Stellung am Schlusse der Agnilieder, zum Theil auch das Versmass erweist, aus Liedern von je drei Versen zusammengesetzt. Die Verse 16-19 ergeben sich als aus verschiedenen Liedern zusammengekittet und später hier angefügt; sie wechseln nacheinander im Versmass.

Vers 16 ist Anfangsvers, Vers 19 Schlussvers eines Liedes.


16. O Agni, mit allen Göttern setze dich, o schöner, zuerst in den wollenweichen Schooss hin, in den fettbegabten, der einem Neste gleicht; das Opfer führe auf rechtem Wege dem opfernden Antreiber.

17. Hier diesen Agni reiben nach Atharvan's Art die Ordner hervor, den in Windungen gehenden, weisen, den sie hervorführten aus der Dunkelheit.

18. Geboren sei zum Göttermahl, zum Heile mit der ganzen Schar; fahre her die unsterblichen Götter, die heiligen, und lass die Götter das Opfer berühren.

19. Wir haben dich, o Agni, Hausherr der Menschen, gross gemacht durch Brennholz; vielspannig sei auch unsre Hausherrschaft, o schärfe uns mit heisser Flammenschärfe.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 546.
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