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[561] Dieser Hymnus ist aus verschiedenen Liedern zusammengesetzt, Dazwischen sind ganz unmetrische Stücke eingeschaltet und auch viele der übrigen durch späte Zusätze vermehrt, namentlich auch durch Glossen, die in den Text eingedrungen sind. Nur versuchsweise sind aus diesem Wust die obigen drei Lieder ausgesondert, wobei in Vers 7 die Worte purūvásum mádāya hárayas sutám als Glosse entfernt sind. Die Verse 4. u. 5 sind einem Liede an die Aditja's entnommen. Die Verse 13-17. 19. 20 sind an Indra gerichtet, stehen aber sonst in keinem sachlichen, noch metrischen Zusammenhange; Vers 18. ist an die Maruts gerichtet, 21-24 und 29-33 enthalten das Lob freigiebiger Fürsten, wobei sich Vaça Açvia als Dichter nennt.
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4.19 Der Sterbliche fürwahr ist wohlgeleitet, den Varuna, den Arjaman, Mitra beschützen, die holdgesinnten.

5. Besitz an Rind und Ross und Heldenreichthum empfangend, gedeiht er stets an vielbegehrtem Gut, von den Aditja's begünstigt.

13. Er [Indra] sei uns in den Schlachten ein Helfer, der güterreiche, ein Führer sei uns der mächtige Vritratödter.

14. Besinge [oder besingen will ich, wenn gāyā zu lesen] euren Helden bei den Rauschtränken des Soma, den weisen mit erhabenem Liede, Indra mit Namen den berühmten, im wahren Sinne des Wortes kräftigen.

15. Der du Reichthum gibst mir selbst, Gut gibst in den Wettkämpfen, o vielgerufener, ein schnelles Ross gibst, auch jetzt fürwahr.

16. Der über alle Güter verfügt, der Gewalt hat auch über jene Truggestalt, die sich jetzt über die Gebühr breit macht.

17.20 Sehr hoch preisen wir euren zur Hülfe herbeieilenden, gnädigen, hülfreichen, kommenden, mit Opfern und Liedern strebst du nach den allen Menschen angehörigen Maruts; ich singe dir anbetungsvoll mit meinem Liede.

18.21 Die in ihren Zügen über der Berge Gipfel fliegen, der sehr brausenden Verehrung, der laut brausenden Preis stell' ich voran beim Opferfest.

19. Den Zerbrecher der bösegesinnten, o stärkster Indra, bringe herbei, den uns gebührenden Reichthum, o Sinnerreger, den trefflichsten, o Sinnerreger.

20.22 O [Spender] schönspendender, gewaltiger [glänzender] hellglänzendster, herrlicher, mit Allgewallt, o Oberherr, machtest du siegreich den [siegenden] Bhudschju, der in den Kämpfen der erste ist.

21. Es zeige sich der gottlose [oder fromme wenn âdevah gelesen wird], welcher so reichen Lohn empfangen hat, wie Vaça Açvia von dem Prithuçravas Kānīta beim Aufleuchten dieses Morgens empfangen hat.

22. Sechzigtausend und Myriaden von Rossen empfing ich, zweitausend Büffel, tausend braune und tausend mit drei rothen Flecken gezeichnete und zehntausend Kühe.

23. Zehn schnelle Rappen des Ridhadrī mit langgestreckten Schwänzen drehten rollend den Radkranz um.

24. Die Gaben des Prithuçravas Kānīta sind sehr reichlich, einen goldenen Wagen schenkend hat sich der Fürst seh freigiebig gezeigt und höchsten Ruhm erlangt.

29. Dann habe ich, was dem eifervollen lieb ist, sechzigtausend Stiere die [schnell] sind wie Rosse, empfangen.

30. Wie Rinder zur Heerde kommen mir herbei verschnittene [Ochsen?], herbei kommen zu mir die verschnittenen.

31. Da er jetzt sowol bei der wandernden Heerde hundert Büffel brüllen liess, wie auch bei den hellgefärbten (?) zwanzigmal hundert.

32. Hundert habe ich, der Dichter, von dem Ausländer Balbutha und dem Tarukscha empfangen; diese deine Anhänge, o Vaju, freuen sich von Indra beschützt, freuen sich von den Göttern beschützt.

33. Und diese erhabene Gattin wird mit Goldgeschmeide geschmückt dem Vaça Açvia entgegenführt.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 561-562.
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