III, 53. [287.] An Indra.

[94] Das Lied ist grösstentheils aus Fragmenten zusammengesetzt und ebenso wie das vorhergehende nach dem Abschluss der ursprünglichen Sammlung hier den Indraliedern beigefügt; aber es enthält (Vers 2-6) ein altes, schönes, wie es scheint vollständiges Lied, welches hier übersetzt werden soll, und welches das Somaopfer eines Ehepaares zu begleiten scheint.


2. O bleibe stehn, nicht gehe fort, du mächt'ger,

nun bring ich dir vom schöngepressten Soma;

Ich fass' dein Kleid, so wie der Sohn des Vaters,

o starker Indra, mit dem liebsten Liede.

3. Lasst beid' uns singen, Priester, sing mir Antwort,

dem Indra lasst uns liebes Lob bereiten;

Hier setz dich nieder auf die Streu des Opfrers;

dann sei dem Indra unser Spruch gesprochen.

4. Die Frau ist Heimat, sie der Schooss, o Indra;

drum mögen dich geschirrt die Füchse fahren;

Zu welcher Zeit wir beid' auch Soma pressen,

so läuft als Bote immer zu dir Agni.

5. Geh dorthin, starker, und auch hierher komme,

o Indra, Bruder, hier und dort ist Heil dir;

Dort wo dir ist des grossen Wagens Schauer

und deines schnellen Eselhengstes Einkehr.

6. Du trankst den Soma, komm nun heim, o Indra,

die schöne Gattin ist dir Lust im Hause,

Dort wo dir ist des grossen Wagens Schauer

und deines Hengstes gabenreiche Einkehr.

(1. 7-24. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 94.
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