V, 11. [365.] An Agni.

[170] 1. Der Menschen Hüter ward geboren, er, der wacht,

der starke Agni uns zu neuem Wohlergehn,

Mit Fett im Antlitz strahlt er hell den Bharatern

mit hoher Flamme, die zum Himmel leuchtend reicht.

2. Den ersten Priester und des Opfers Fahne ihn,

den Agni fachten Männer in drei Sitzen an;

Der fährt mit Indra und den Göttern, setze sich

zum Opfern hin, der tücht'ge Priester auf die Streu.

3. Hell, ohne Schmuck entspringst du aus der Aeltern Schooss,

erhobst als muntrer Sänger des Vivasvat dich;

Mit Butter nährten dich, besalbter Agni, sie;

der Rauch, dein Banner, stieg bis an den Himmel auf.

4. Zu unserm Opfer komme Agni graden Wegs,

den Agni tragen Männer fort von Haus zu Haus,

Und Agni ward der Bote, der die Opfer fährt,

wer Agni wählt, der wählt den einsichtsvollsten sich.

5. Dies Wort, o Agni, sei dir das beliebteste

und dieses Preislied deinem Herzen zum Genuss,

Dich füllen Lieder, wie der grossen Ströme Flut

das Meer erfüllt, und stärken dich mit neuer Kraft.

6. Dich, den versteckten, fanden auf die Angiras,

o Agni, dich, der jedem Holzstück innewohnt;

Du wirst geboren, wenn man reibt mit grosser Kraft;

drum nennt man dich den Sohn der Kraft, o Angiras.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 170-171.
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