V, 77. [431.] An die Ritter.

[221] 1. Verehrt die ersten, die am Morgen kommen;

sie mögen trinken vor dem gier'gen Dämon;

Denn früh empfing das Ritterpaar das Opfer,

und früh vertheilend singen Lob die Weisen.

2. Verehret früh, verherrlicht früh die Ritter;

nicht opfert Abends man, das ist beliebt nicht;[221]

Auch ausser uns verehrt und spendet mancher;

der früher opfert, der ist stets der lieb're.

3. Her rollet euer goldbedeckter Wagen,

der honigfarbne, Speisen fahrend, fettreich,

Auf dem ihr dringt gedankenschnell, o Ritter,

im Windesflug hindurch durch alles Unheil.

4. Wer dargebracht das meiste hat den Rittern,

das liebste spendet bei des Tranks Vertheilung,

Der schafft den Kindern Segen durch sein Wirken,

besieget den, dess Flamme nicht empordringt.

5(= 430,5). Erlangen mögen wir der Ritter Hülfe,

die neuste, die erquickt und sicher leitet;

O fahret Gut her, fahret her uns Helden,

Unsterbliche, und alle Glückesgüter.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 221-222.
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