VI, 34. [475.] An Indra.

[262] 1. Zu dir gehn hin, o Indra, viele Lieder,

und von dir aus gehn herrliche Gedanken;

Jetzt wie zuvor auch streben hin zu Indra

der Dichter Hymnen, Sprüche und Gesänge.

2. Der vielbesungne, vielgerühmte, starke,

er ist allein durch Opfer hochgefeiert;

Dem Indra wollen wir entgegen jubeln,

wie dem zu grosser Macht geschirrten Wagen.

3. Dem Lieder nicht misfallen, noch Gebete,

zu Indra dringen recht sie, Kraft verleihend;

Wenn hundert Sänger und wenn tausend preisen

den liederlust'gen, so ist das ihm Labsal.[262]

4. Das glänzt ihm hell, wie Mondes Strahl am Himmel,

dem Indra ward der Somatrank gespendet;

Wie Wasser den, der in der Wüste schmachtet,

so labten ihn die Tränke mit den Opfern.

5. Gesungen ist ihm dieses grosse Preislied,

der Lobgesang dem Indra mit Gebeten,

Damit im grossen Kampf mit Feinden Indra

der Helfer sei, alllabender Beschützer.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 262-263.
Lizenz: