A. Bitte an Indra-Soma um Vertilgung der Frevler und Dämonen.

[380] 1. Verbrennt, versenkt, o Indra-Soma, das Gespenst,

o Stiere stürzt, die sich des Dunkels freun, herab;

Zerbrecht der Thoren Hälse, senget nieder sie,

zerschlagt, zerstosst, zertretet die gefrässigen.

2. Den Bösewicht verbrühe selbst des Frevels Glut

o Indra-Soma, wie der Topf, der überkocht,

Werft ew'gen Hass auf jeden, der die Beter hasst,

der Fleisch verschlingt, von graus'gem Anblick, schurkenhaft.

3. Die Uebelthäter, Indra-Soma, stürzt hinab

in Finsterniss und in des tiefsten Brunnens Grund,

Dass auch nicht einer aus der Tiefe wiederkehrt;

das wirke siegend eure ungestüme Kraft.

4. Vom Himmel schleudert, Indra-Soma, eur Geschoss,

das von der Erde tilge den, der Böses sinnt;

Aus den Geklüften bildet euren Himmelsblitz,

mit dem ihr trefft das hocbgewachsne Nachtgespenst.

5. Vom Himmel, Indra-Soma, schleudert nun herab

die gluterhitzten Steingeschosse beide ihr,

Gesellt der jungen blitzversehnen Schar, verstosst

die Fresser in den Abgrund, lasst verstummen sie.

6. Euch, Indra-Soma, möge dies Gebet umfahn,

wie rings des Leibes Gurt ein Rossepaar;[380]

Den Anruf, den ich um euch lege weisheitsvoll,

und diese Bitten segnet wie ein Herrscherpaar.

7. Gedenkt an uns auf euren schnellen Gängen doch,

die bösen Geister, die Zerbrecher, tilget aus;

O Indra-Soma, nimmer sei dem Frevler Glück,

der voller Arglist jemals Feindschaft uns erweist.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 380-381.
Lizenz: