II, 42. [233.] An den Häher.

[53] Der Häher, oder Rabe oder ein ähnlicher Vogel, aus dessen Geschrei man günstige oder ungünstige Vorzeichen ableitete, wird hier angerufen, günstige Zeichen zu geben. – Die letzte Zeile hat wol eine ursprüngliche verdrängt, um den in diesem Buche beliebten Refrain herzustellen.


1. Laut kreischend, so verkündend seine Weise,

treibt seine Stimm' er, wie das Schiff der Rudrer;

Zum Glücke mögest du mir sein, o Häher,

kein Unglückszeichen möge je dir kommen.

2. Nicht stoss auf dich der Adler, nicht der Geier,

nicht treffe dich ein pfeilbegabter Schütze,

Nach väterlichem Vorbild sollst du kreischen,

heilvoll und Glück verkündend lass dich hören,

3. Dein Schrei ertöne rechts von unsern Häusern,

heilvoll und Glück verkündend, o du Häher,

Nicht mög' ein Dieb, ein Flucher uns bewält'gen.

Lasst laut im Chore bei dem Fest uns singen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 53.
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