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[448] 7-15. Von Vers 7 an trägt das Lied nicht mehr den Charakter eines an alle Götter gerichteten Liedes; es wendet sich dasselbe, an Vers 6 anschliessend, hauptsächlich an Mitra-Varuna, und die grösstentheils zusammenhangslosen und dunklen Verse werden regellos durch Lobpreisungen freigiebiger Fürsten unterbrochen. Vers 10 scheint an Vers 8 anzuknüpfen.


7. Gepriesen wird, o Mitra-Varuna, vor euch diese Gabe; [ich empfing] von den Prikschajama's und dem Padschra hundert Rinder; die von dem wagenberühmten Prijaratha geschenkten, Nahrung in sich enthaltenden [Rinder] sind mir an demselben Tage zugekommen.

8. Gepriesen wird das Geschenk dieses sehr reichen; wir männerreiche Freunde mögen es zusammen empfangen, von dem Manne, welcher für die Padschra's viele Gaben hat, von dem Fürsten, der für mich viele Rosse und Wagen hat.

9. Der feindselige, ohne Ursach hassende Mensch, welcher euch, o Mitra-Varuna, nicht Tränke braut, der zieht selbst in sein Innres die Krankheit hinein, während der fromme durch Opfer Erfüllung [seiner Wünsche] erlangt.

10. Er geht hin zu den gewaltigen Genossen mit Wunderkraft eilend, der kühnste der Männer, dessen Ruhm hoch gepriesen wird, dessen Gaben sich reichlich ergiessen, kräftig einhereilend, stets ein Held in allen Schlachten.

11. Nun kommt auf den Ruf des befreundeten Fürsten, hört,[448] o erfreuende Könige der Unsterblichkeit, wenn ihr im Gewölk eilend die Förderung des Hülflosen [betreibt], um dem im Wagen fahrenden reichlich Ruhm zu verleihen.

12. »Wir wollen festsetzen die Priesterschar, welches Fürsten sie sei (?), um den zehntheiligen Trank zu empfangen«, so sprachen sie, »und die Schätze, an denen die Götterschar Gefallen hat; sie alle mögen Labung erlangen bei diesen Darbringungen.«

13. »Wir berauschen uns an dem zehntheiligen Tranke, wenn die zweimal fünf kommen Speise bringend; was hat der vor, der erwünschte Rosse und Zügel hat? diese, die überlegene Kraft besitzen, streben hin zu den Männern (?).«

14. Die wallende Schar (?) mit Goldschmuck am Ohr und Perlen am Halse, die mögen uns alle Götter segnen; die Morgenröthen, herkommend zu den Liedern des frommen, mögen Gefallen haben an uns, den Sängern und den Spendern.

15. Mich [fahren (vgl. 534, 23 und 683, 14)] vier vom Sohne des Maçarçāra geschenkte Rosse und drei des siegreichen Königs Ajavasa; euer Wagen, o Mitra Varuna mit langgestrecktem Vorderteil, von Riemen gezogen, glänzt wie die Sonne.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 448-449.
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