IX, 3. [715.]

[187] 1. Es flieget der Unsterbliche

gleich einem Vogel hier der Gott,

Zu setzen in die Kufen sich.

2. Gezeugt vom Priester rieselnd strömt

durch das Geflecht der Wolle hin

Der Gott, der unverletzliche.

3. Gestriegelt wird der rieselnde

von frommen Sängern dieser Gott,

Zum Wettlauf als ein lichtes Ross.

4. Er strebt nach allen Gütern hin,

sie zu erbeuten wie ein Held

Mit Streiterschar, der rieselnde.

5. Zu Wagen fährt der rieselnde,

und huldvoll zeigt sich dieser Gott,

Er lässt erschallen sein Getön.[187]

6. In Wasser taucht sich dieser Gott,

gepriesen von der Sängerschar,

Und spendet Schatz dem Huldiger.

7. Er ist's, der durch den Himmel rinnt,

im Strome durch die Lüfte dringt,

Es wiehert laut der rieselnde.

8. Er ist's, der durch den Himmel strömt

und durch die Lüfte unverwehrt,

An Opfern reich der rieselnde.

9. Er ist es, der nach alter Art,

ein Gott für Götter ausgepresst,

Goldfarben durch die Seihe fliesst.

10. Und dieser wirkungsreiche Gott,

der kaum gezeugt, Erquickung zeugt,

Im Strome rieselt er gepresst.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 187-188.
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