Erste Dekade.

[224] 1. Keiner schädigt durch Zauber den, der feiert den stets segnenden mit Opfern. Indra, den allbesungnen, mächtigen, unbekämpften, kampflustigen.

2. Der sonder allen Schluss sein Beil, bevor er auf den Nacken schlägt, fest macht – der schätzereiche, vielen theure – und das gestumpfte wieder wetzt.

3. Dich sollen tausend, hundert dich, dem goldnen Wagen angespannt, gebetgeschirrte Falbe Indra! mächtige, herfahren zu dem Somatrank!

4. Nahe, Indra! mit wiehernden Falben dich, pfauenschwänzigen, dich hält keiner fürwahr, nicht Vogelsteller dich; wie Lüfte überschreite sie.

5. Du vor allen Mächtigster! segnest, ein Gott, den Sterblichen; kein andrer, Reicher! spendet Seligkeit wie du. O Indra! diess Wort sag' ich dir!

6. Du, o Indra' bist ruhmesreich, bist siegreich, bist der Stärke Herr; du schlägst die starken Feinde einzig und allein, du unbesiegter Menschenhort.

7. Indra rufen zu heilgem Werk, Indra wir in des Opfers Lauf, den Indra wir im Schlachtenkampfe flehend an, Indra zu Schätzespende wir.

8. Es mögen, Schätzereicher! dich verherrlichen die Lieder mein; gluthstrahlende, glänzende, lobsingende besingen mit Lobliedern dich.

9. Die süssesten Gesänge sind, Loblieder, aufgestiegen nun; stets siegende, schatzspendende, schutzreiche stets, kraftspendende, wie Wagen rasch.

10. So wie der Leu, wenn durstig, eilt zum wasserschimmernden Wüstenbild, so eile rasch in unsre Räume, unsre Näh und trinke schön bei Kanva's Stamm.

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 224.
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